Frauen Zicke

Mit Zicke werden in der Regel Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts bezeichnet, die den Herren der Schöpfung (in vielerlei Variationen) aus deren Sicht schlichtweg auf die Nerven gehen. Doch was meint man genau damit? Ist die Bezeichnung manchmal berechtigt? Und: Was steckt hinter dem Phänomen "Zicken"?

Zicke

Foto: © Konrad Bak / Fotolia

Allgemeines: "Ich kann das nicht essen!"

Viele kennen folgende Situation: Man sitzt mit seinem Partner in einem netten Restaurant und freut sich auf den gemeinsamen Abend. Die Stimmung ist gut, und der Rotwein wird serviert. Die Unterhaltung, die man gerade führt, ist interessant, alles ist gut. Dann passiert es: Der Partner registriert eine Unstimmigkeit (vielleicht schwimmt ein Haar in der Suppe oder ein verwelktes Salatblatt liegt im Teller) - und dann geht's los. Der Gesichtsausdruck verändert sich, die Stimmlage nimmt eine altbekannte (gefürchtete) Struktur an: "Na, das gibt es doch nicht!"

Was nun folgt, zerstört alles Positive, was bis zu diesem Zeitpunkt geschehen ist. Alles ist dahin. Die "Kleinigkeit" wird zum Monstrum aufgeplustert, zur Katastrophe.

Gemeinsam fährt man dann schlecht gelaunt nach Hause (und irgendwie hat man es kommen sehen).

Weibliche Zicken: "... wenn 22 Idioten hinter einem Ball herrennen!"

Wie schon erwähnt, es gibt weibliche und männliche Zicken. Die typischen Kleinigkeiten, die viele Frauen häufig zum "Rumzicken" motivieren, sind nicht aus Zufall genau diejenigen Angelegenheiten, die im Allgemeinen von Männern hochgeschätzt werden. Entsprechend gibt es wahrscheinlich nur wenige Partnerinnen, die bei gemeinsamen Beschäftigungen wie Bundesliga schauen, Pokerabend verleben, Autoclubtreffen besuchen einen langen Atem haben. Entsprechend werden "Unstimmigkeiten" (aus Sicht des weiblichen Parts) schnell bemerkt und auch ausgesprochen.

Männliche Zicken: "Desperate Housewifes???"

Auch viele Männer sind bei "typischen" Frauenthemen schnell überfordert und lassen sich entsprechend zum Rumzicken hinreißen. Es dürfte wohl nicht viele Herren der Schöpfung geben, mit denen "frau" sich lange und ausufernd über Mode, Kosmetik, Shopping oder "Sex and the city" unterhalten kann.

Und das Unterhalten ist wohl noch das kleinste Problem. Viele Frauen wissen: Wenn ich mit meinem Partner shoppen gehe, so geht das nicht lange gut. Dasselbe gilt wohl für einen "Desperate Housewife"-Abend mit Prosecco und ähnliches.

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Ursachen des "Rumzickens": Wenn uns etwas zuwiderläuft

Die Ursachen des Rumzickens sind vielfältig. Man kann jedoch von einigen Motiven ausgehen, die relativ oft eine Rolle spielen.

Zunächst einmal ist schlechte Laune eine Ursache fürs Zicken. Wenn wir gestresst sind, so lassen wir uns eher zu fragwürdigen Kommentaren hinreißen (Stichwort: Morgenmuffel). Andererseits ist auch ein hoher Anspruch an sich selbst und andere sehr nachteilig. Denn je perfektionistischer man selbst ist, desto eher fallen einem Dinge auf, die nicht passen. Dummerweise wissen Menschen mit hohen Ansprüchen nicht, dass ihre(!) Einstellung häufiges Rumzicken begünstigt. Sie meinen, die anderen wären daran schuld.

Tipps für Zicken: Der allgemeinen Selbstunaufmerksamkeit entgegenwirken

Zicken sind natürlich nicht immer im "Zick-Modus", sondern haben auch, wie jeder a auch, "normale" und natürlich auch positive Seiten. Dann sind Betreffende auch "normal".

Doch wenn die "Zick-Rolle" in bestimmten Situationen aktiviert wird, passiert etwas ganz Fundamentales: eine charakterliche Veränderung findet statt. Die aktivierte "Zick-Rolle" beeinflusst dann völlig das Denken, Fühlen und Verhalten des Betreffenden, und zwar auf allen Ebenen gleichzeitig. Das heißt, man merkt gar nicht, dass man "nur" in seiner "Zick-Rolle" ist.

Hieraus folgt: Seien Sie im Alltag aufmerksam! Behalten Sie sich im Auge.

Tipps für Angehörige: Gelassenheit und inneren Abstand herstellen

Was kann man tun, wenn der Partner regelmäßig seine fünf "Zick-Minuten" hat? Nun, in den Momenten, in denen die "Zick-Rolle" aktiviert ist, kann man im Prinzip gar nichts tun! Denn der andere ist ja infolge der Charakterveränderung geradezu unempfänglich für den gesunden Menschenverstand. In diesen Momenten kann man aber inneren Abstand herstellen, das heißt, man sollte cool bleiben. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein, denn die provoziert der andere ja wohl oder übel.

Wenn die "fünf Minuten" vorbei sind und der andere wieder "normal" ist - dann kann man darüber reden, was gerade passiert ist. Vermitteln Sie dem Partner den Zusammenhang zwischen verschiedenen Situationen und der "Zick-Rolle", die durch sie aktiviert wird.

Bitten Sie das Gegenüber, in Zukunft mehr Kontrolle über die "Zick-Rolle" auszuüben.