Burnout

Klarer Fall: Wir leben in einer stressigen Zeit - und der Stress nimmt zu. Vor allem berufliche Überlastung führt irgendwann zu einer psychischen Überforderung. In diesem Fall ist das sogenannte Burnout-Syndrom nicht mehr weit - und der Betreffende "hat fertig".

Burnout

Burnout im Job

"Für dieses Projekt habe ich Sie ausgewählt!"

Wir leben in einer sogenannten "sozialen Marktwirtschaft". Der Begriff verwirrt den Laien. Denn "sozial" ist an unserem Wirtschafts-(nicht Sozial-)System sehr wenig. Es geht vor allem um Profit, genauer gesagt, um Rendite (im Falle von börsennotierten Unternehmen).
Wer in dieser Berufssparte arbeitet, muss nun, sagen wir, sehr flexibel und arbeitsmotiviert sein. Die allseits bekannte Richtlinie "Wir müssen den Umsatz jedes Jahr toppen" führt auf breiter Front zu mehr Stress.

Burnout in der Partnerschaft

"Warum habe ich dich bloß geheiratet?"

Wenn man den beruflichen Stress mit nach Hause nimmt, kann es sein, dass sich irgendwann Konflikte ergeben. Denn eventuell entlädt sich das unvermeidliche Frustrationspotenzial aus heiterem Himmel, wird vielleicht an Menschen abreagiert, die gar nichts dafürkönnen. Irrationalerweise geht jeder unterschiedlich mit beruflicher Überlastung um. Die Familie sollte in entsprechenden Krisenzeiten zusammenhalten und Möglichkeiten und Auswege suchen, wie ein Stress-Gegenpol errichtet werden könnte.

Ursachen

"Ich muss, ich muss, ich muss!"

Doch es ist nicht immer einfach, dem Betreffenden "zu helfen". Wer etwa von Kindheit an eingebläut bekommen hat, dass "Arbeit alles" sei und Stress etwas für "Verlierer" ist, der wird auch häufig eine gewisse Beratungsresistenz bei gut gemeinten Ratschlägen ("Mach mal langsam!") offenbaren.
Sehr anfällig für diese irrationale Wahrnehmung sind Menschen, die früh gelernt haben, dass man es allen recht machen muss. Die Betreffenden merken dann nämlich gar nicht, dass ihre "vorauseilende Aufopferungsbereitschaft" nur ein familiär antrainierter Reflex ist, der sie im Erwachsenenalter genauso schikaniert wie im Kindesalter.

Positiver Stress

"Power dich mal aus!"

Sollten die Betreffenden dennoch eine gewisse Selbsteinsicht offenbaren ("Ja, stimmt, ich bin schon ein innerlich Getriebener!"), so ist der Weg frei für entsprechende Gegenmaßnahmen.
Wie sehen diese genau aus? Nun, ein gutes Mittel gegen negativen Stress und innere Anspannungszustände sind Sportarten, die den Ausführenden dazu animieren, sich mal voll "auszupowern". Auf diese Weise kann man seinen Frust anders loswerden als auf Kosten seiner Mitmenschen.

Umgang mit Betreffenden

Anpassung und Konfrontation

Wie schon angedeutet: Es ist nicht einfach, den Betreffenden zur Einsicht zu verhelfen. Es gibt zum Beispiel regelrechte "Arbeitstiere", die sich 50 und mehr Stunden pro Woche abrackern und dann beleidigt reagieren, wenn man auch nur etwas in diese Richtung andeutet: "Du, ich glaube, du machst beruflich zu viel!" Schon so manche Ehe ist aufgrund dieses negativen Umgangs mit beruflichem Stress zerbrochen.
Nein, nur mit Konfrontation geht es meistens nicht. Passen Sie sich lieber an, schätzen Sie die Aufopferungsbereitschaft des anderen und weisen sie behutsam auf Ihre eigenen(!) Ängste und Bedenken hin. Das kann ein intensives Nachdenken auslösen.

Tipps für Betroffene

Achtsamkeit ist das A und O

Sogenannte Workaholics dürfen in Zukunft vor allem auf eins hören: auf ihren Körper. Denn "erfreulicherweise", wenn man so sagen will, bekommen wir schon von uns selbst mitgeteilt, wenn etwas im Leben nicht stimmt. Sogenannte psychosomatische (das heißt psychisch-körperliche) Symptome wie Schlafstörungen, Magen- und Darmbeschwerden... entstehen dann, wenn wir unausgeglichen Leben.
Im Falle von psychosomatischen Symptomen sollte man den Arzt konsultieren. Auf keinen Fall sind Alkohol und Tabak beim "Abtöten" von Stress zu empfehlen, da sehr schnell Missbrauchs- und Abhängigkeitserscheinungen entstehen können. Und dann feuert man nichtwissend den Burnout-Teufelskreis an!

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