Küssen

Der Kuss an sich ist eine sehr schöne Sache zwischen zwei Menschen. In der Regel küsst einer den anderen, weil er ihn mag oder gar liebt. Natürlich gibt es Abstufungen: den Freundschaftskuss, den Liebeskuss oder den "ersten Kuss". Ein Kuss schafft Einheit, Gemeinsamkeit, Intimität.

Küssen

Foto: © Klaus Eppele / Fotolia

Der erste Kuss: Mama ist die Nr. 1

In der Regel geht die erste küssende Begegnung, deren Ziel wir sind, von unserer Mutter aus. Ort des Geschehens: der Kreissaal. Viele Studien haben gezeigt, dass der erste Kontakt zu unserer Erzeugerin sehr wichtig ist. Das heißt, der erste Körperkontakt mit ihr sollte schon wenige Momente nach der Geburt stattfinden. Man muss sich aneinander gewöhnen, sich riechen können.

Interessant ist: Aufseiten unserer Mutter wird alles an Glückshormonen ausgeschüttet, was das Gehirn auf Lager hat. Mutterliebe ist nicht aus Zufall das stärkste emotionale Band, das es auf Erden gibt, sie dient unserem Überleben. Und natürlich versteht es sich von selbst: Den ersten Kuss im Leben erhalten wir von derjenigen Person, die uns unter großem (körperlichen) Aufwand auf die Welt gebracht hat.

Das erste Lebensjahr: Alles mit'm Mund

Wer selbst Kinder hat oder regelmäßig mit ihnen in Kontakt ist, wird es wissen: Im ersten Lebensjahr lautet das zentrale Lebensthema des Säuglings: "Alles mit'm Mund!" Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird geradezu "durchgelutscht". Das dient in erster Linie der Welterkundung, und Eltern sollten das nicht zu eng sehen.

Der neue Erdenbürger befindet sich, wie Sigmund Freud als erster feststellte, in der sogenannten oralen Phase; sie ist entsprechend sehr mundzentriert. In dieser Zeit sind Körperkontakt, Kuscheln und Geborgenheit immens wichtig. Schließlich geht es um die Ausprägung des Urvertrauens. Und ohne Urvertrauen ist alles im späteren Leben nichts. Liebesbeziehungen verlaufen dann meistens chaotisch.

Der erste Partner, der erste Kuss: Aber bitte mit Zunge!

In der Pubertät kommt es zu einem "Umbau im Gehirn", sprich zu starken Hormonschwankungen. Nicht nur das: Die ersten Liebschaften und Partnerschaften entstehen. So mancher Erwachsene schaut sehnsüchtig zurück: Das erste Date, die erste Umarmung - der erste Kuss! Im Rückblick sieht natürlich vieles romantischer aus, als es tatsächlich war. Trotzdem: Den ersten Kuss vergessen die wenigsten. Denn unser Gehirn speichert derweil alles ab, was unsere Sinne hergeben. So kann es vorkommen, dass nur ein bestimmter Song von "damals" alle schönen Empfindungen auferstehen lässt, die wir einmal hatten. Himmlisch ...

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Der Freundschaftskuss: Rechts, links, rechts, links

Natürlich erkennt so mancher Teenager auch die gesellschaftliche Akzeptanz des Küssens. In den sogenannten Peer groups (Gleichaltrigengruppen) etwa gehört oft ein bestimmtes Kuss-Ritual zur Begrüßung. Es signalisiert Geschlossenheit und Gleichheit. Gleichzeitig dient es der Abgrenzung.

Die meisten Eltern wissen, dass ihre Sprösslinge gerade als Teenager ihre Grenzen austesten. Und das ist auch wichtig, schließlich dient das Ausprobieren der Persönlichkeitsentwicklung!

Der Alibi-Kuss in der Partnerschaft: "Na, meine Süße!"

In Langzeitpartnerschaften geht mit der gewöhnlich eintretenden Abnahme der Sexualtätigkeit auch gleichzeitig ein Absinken der Kuss-Häufigkeit einher. Dies ist dem inneren Schweinehund in unserem Gehirn anzulasten. Wenn wir uns in jemanden verlieben, wird geknutscht ohne Ende. Klar. Es ist eigentlich schade, dass nach einigen Monaten und Jahren in der Regel nur noch sporadisch geküsst wird, meistens bei der Begrüßung und Verabschiedung. Das ist wirklich traurig. Man gewöhnt sich halt aneinander.

Leidenschaftliches Küssen: Ein Plädoyer für den Kuss

Pushen Sie Ihre Partnerschaft, indem Sie mal wieder in die "alte Rolle" schlüpfen. Man darf ruhig die Kuss-Häufigkeit in seiner Beziehung erhöhen. Küssen erneuert zweifelsohne die Liebe. Männer kommen beim intensiven Knutschen schnell auf die Idee, dass jetzt doch eigentlich Sex auf dem Programm stehen müsste. "Mann" darf sich aber merken: Sie dürfen auch ruhig einmal auf Ihre Partnerin eingehen, ohne die typischen Hintergedanken zu haben. Nachweislich knutschen nämlich Frauen auch ganz gerne mal "einfach nur so".