Tod

Tatsache ist, dass der Tod in unserer Spaß-Gesellschaft ein Tabuthema ist. In den Medien ist das zwar anders. Doch im familiären Umfeld wird die Angelegenheit eher ausgeklammert. Und auch man selbst verdrängt die Endlichkeit der eigenen Existenz. Macht das Sinn? Ja und nein.

Tod

Der Tod, ein Tabuthema

"Jetzt noch nicht, irgendwann, wenn ich richtig alt bin..."

Wenn Sie zu den Menschen gehören, die jeden Tag viel zu tun haben, dann wird Ihnen das Thema Tod so gut wie gar nicht begegnen. Sie beschäftigen sich mit ihren Lebensaufgaben, planen Dinge und führen sie durch.
Tatsächlich beschäftigen sich wohl die meisten Menschen mit der Gestaltung der Zukunft. Der Tod kommt in diesen Gedanken so gut wie nie vor, obwohl gerade er das unvermeidliche Zukunftserlebnis schlechthin ist. Wir schieben das Thema Sterben dennoch immer wieder weit von uns weg.

Grenzerfahrungen reißen uns aus dem "Daseinsschlaf"

"Mensch, ich hätte sterben können!"

Doch hin und wieder gibt es Momente, da müssen wir genau hinschauen. Vielleicht wird man eines Tages in einen Verkehrsunfall verwickelt, den man geradeso überlebt. Oder aber beim Autofahren stellt man plötzlich fest: "Meine Güte, eben hatte ich ganz großes Glück!"
Spätestens dann beschäftigen wir uns mit dem ungeliebten Thema. Und das ist auch gut so. Es ist schließlich weltfremd und unauthentisch, den Tod völlig aus seinem Leben auszublenden. Grenzerfahrungen haben also durchaus etwas Gutes.

Wenn jemand aus dem Bekanntenkreis stirbt

"Hätte ich das vorher gewusst...!"

Aus allen Wolken fallen wir insbesondere auch beim unerwarteten Tod eines guten Freundes oder Familienmitglieds. Hat man die Fassung dann wiedererlangt, kommt einem oft der Gedanke: "Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich diese oder jene Sache noch mal angesprochen und geregelt." Doch dann ist es zu spät. Auch dieser Fall kann sehr schmerzen.
Hier zeigt sich der große Nachteil der allgemeinen Verdrängungskultur. Wir gehen mit unseren Mitmenschen so um, als würden wir und sie ewig leben. Was für ein Quatsch! Wäre uns die Endlichkeit der Existenz öfter bewusst - wir würden viel moralischer mit uns selbst und anderen kommunizieren, wären toleranter und entspannter im Umgang mit unseren Mitmenschen.

Bewusster Umgang mit dem Thema Tod

"Was, wenn ich in fünf Minuten tot vom Stuhl falle?!"

Jeden Tag sterben Tausende Menschen. Die wenigsten wissen zu Beginn Ihres Todes-Tages, dass es ihr letzter sein wird. Sie lassen überraschte Freunde, Familien und Bekannte zurück, und viele Konflikte blieben bis dahin unausgesprochen, ungelöst.
Gehen Sie daher authentischer mit dem Thema um. Vielleicht reden Sie ein- oder zweimal pro Monat mit Ihrem Partner darüber. Nicht öfter! Machen wir uns unser begrenztes Dasein öfter mal bewusst, so hat das in der Regel positive Auswirkungen auf die Qualität des alltäglichen Miteinanders.

Was kommt nach dem Tod?

Glaube und Ohnmachtserklärung

Zu den großen Fragen der Menschheit gehört auch die folgende: Was kommt nach dem Tod? Bekanntermaßen ist diese Frage nicht wissenschaftlich zu beantworten. Klar ist: Unser Körper zerfällt. Was aber passiert mit unserem Geist, unserer Psyche, unserem Ich?
In den letzten Jahren ist der Atheismus mehr und mehr in Mode gekommen; er hat folgende Antwort parat: Mit dem Tod endet auch das Ich. Gläubige meinen demgegenüber: "Ich bin davon überzeugt, dass ich weiter existiere!" Agnostiker sagen: "Ich weiß es nicht und beschäftige mich nicht weiter damit!"
Welche Antwort Sie wählen, hängt davon ab, was für ein Mensch Sie sind.

Was war vor der Geburt?

"Wer war ich?"

Eine Frage, die im Zusammenhang mit dem Tod so gut wie nie auftaucht, lautet: "Was war mit meinem Ich vor meiner Geburt?" Komisch, oder? Die Weltreligionen beschäftigen sich unter anderem mit unserer Existenz nach dem Tod, nicht aber mit den Verhältnissen vor der Geburt (der Buddhismus ist eine Ausnahme).
Nun, beide Fragen - Was kommt nach dem Tod? Was war vor meiner Geburt? - sind nicht zu beantworten. Vielleicht entspricht der Zustand nach dem Leben demjenigen davor. Das würde aber den Pessimisten Wasser auf die Mühlen geben, die davon überzeugt sind: "Nach dem Tod ist Sense!"
Tja, philosophische Fragen haben es in sich, nicht?

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