Wohnen

"Zeig mir deine Wohnung, und ich sage dir, was für ein Mensch du bist!" Tatsächlich schließen wir manchmal vom Erscheinungsbild eines Menschen auf dessen Wohnverhältnisse. Besonders wenn wir auf Partnersuche sind, scheinen uns solche Bilder durch den Kopf zu spuken. Was hat es mit der Psychologie des Wohnungsstils auf sich?

Wohnen

Die erste eigene Wohnung

Klein, aber fein

Spätestens mit der Ausbildungs- beziehungsweise Studentenzeit zieht die Mehrheit der jungen Heranwachsenden aus dem elterlichen Haushalt aus. (In Italien tut sich das "starke Geschlecht" übrigens sehr schwer mit diesem Thema, Hotel Mama ist anscheinend zu bequem.)
Jedenfalls, die erste Wohnung ist in der Regel noch nicht besonders exklusiv, wie übrigens auch das erste Auto. Dennoch fließt viel Herzblut in den neuen Wohnraum. Die erste Wohnung ist daher vielen Menschen auch noch im hohen Alter ein Begriff. Das liegt natürlich auch an den ersten Erfahrungen "in Freiheit".

Die "Traumwohnung"

"Und hier hängt dann noch ein Perser-Teppich..."

Sie kennen sicher die TV-Formate, wo die "Schönen und Reichen" ihre Immobilien zur Schau stellen. Man sieht den Betreffenden meistens an, wie stolz sie auf ihre Villen sind. Da kann eine "Begehung" mit dem Kamerateam schon einmal ein paar Stunden dauern, und jeder Raum hat natürlich auch seine eigene Geschichte.
Tja, Millionen von Menschen schauen solche Formate, und das hat auch seinen Grund. Die sogenannte Traumwohnung ist eines der großen Statussymbole schlechthin. Nicht selten ist in diesem Fall der Wohnraum auch ein "charakterliches Aushängeschild" des Besitzers. Oder könnten Sie sich vorstellen, dass unsere A- und B-Promis freiwillig in Wellblechhütten hausen würden?

Die innerpsychische Bremse

Wenn man unter seinen Verhältnissen lebt

Interessanterweise steigt im Falle höherer Einnahmen nicht immer auch der Wohnstandard, den der Betreffende präferiert. Es gibt Reiche, die leben tatsächlich in fragwürdigen Verhältnissen. Das Inventar stammt noch aus Weltkriegszeiten, und die Besucher fühlen sich unwohl, wenn sie die Wohnung betreten.
Wie kommt das? Wieso gönnen sich die Betreffenden auch nicht einen Hauch von Luxus? Der Grund liegt natürlich in der Persönlichkeitsstruktur. Unser Charakter formt sich sehr früh aus, in der Kindheit. Später passen viele dann die Umwelt (also auch den Wohnstil) ihrer Persönlichkeit an. Und das heißt: Ein "sparsamer Charakter" wohnt in einer "sparsamen Wohnung", egal ob er 500 oder 5000 Euro pro Monat verdient.

Die fehlende innerpsychische Bremse

Wenn man über seinen Verhältnissen wohnt

Auf der anderen Seite scheinen manche Menschen alles an finanziellen Ressourcen, was sie haben (und noch viel mehr), in den Wohnraum zu pumpen. Nie ist es genug. Alle paar Monate haben sie neue - kostspielige - Ideen; und diese müssen verwirklicht werden, koste es, was es wolle.
Auch in diesem Fall drückt der Charakter des Betreffenden den Wohnverhältnissen seinen Stempel auf. Man kann davon ausgehen, dass ein Lottogewinn eine Verstärkung des Themas auslösen würde.

Typisch Mann

"Ich bin dann mal im Keller!"

Es gibt einen interessanten Geschlechtsunterschied, der bei den meisten Paaren auffällig ist. Dieser wird immer mal wieder von Stand-up-Comedians durch den Kakao gezogen, wie man sagt.
Ist Ihnen mal aufgefallen, dass viele Ehemänner den Keller und/oder den Speicher für "eigene Zwecke" ausgebaut haben? Da steht etwa die Musikanlage oder eine Minibar im Keller, auf dem Dachboden die Eisen- oder Rennbahn oder Ähnliches.
Anscheinend braucht das "starke Geschlecht" hin und wieder eine Rückzugsmöglichkeit. Und das hat auch seinen Grund. mehr...

Typisch Frau

"Eine schöne Palme, findest du nicht?"

Denn die meisten Damen der Schöpfung sind von Natur aus "professionelle Innenausstatter" für Neuwohnungen. Glauben Sie nicht? Ist aber so.
Hier eine neue Palme, dort eine Figur. Der Wohnraum wird nach und nach "angefüllt" mit allerhand Kleinigkeiten und Verzierungen. "Schatz, du hast ja nix dagegen, wenn ich hier noch meinen Schrank hinstelle?" - "Nee, nee", sagt er dann.
Und schwuppdiwupp sieht es in der neuen Wohnung genau so aus - wie sie wollte. Dieser Prozess wird von vielen Ehemännern als "schleichend" beschrieben.
Als Ursache für dieses Phänomen werden evolutionäre Faktoren vermutet. Die "Ur-Männer" waren den ganzen Tag unterwegs, um Beutetiere zu erlegen, die "Ur-Frauen" waren aller Wahrscheinlichkeit für die Kindeserziehung und "Wohnraumpflege" verantwortlich. Sowas bleibt anscheinend hängen. mehr...

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