Fernsehen Horrorfilme

Das Genre Horrorfilm erfreut sich höchster Beliebtheit. Doch was ist eigentlich so faszinierend daran, dass man sich einen Film ansieht, bei dem man erschrickt, sich gruselt, gar ekelt? Und vor allem: Welche negativen Auswirkungen kann es haben, wenn man es übertreibt?

Horrorfilme

Intentionen eines Horrorfilms

Kontrollierte Furcht

Wer sich einen Horrorfilm ausleiht oder einen im Kino anschauen will, der weiß in der Regel, auf was er sich einlässt. Psychologisch gesehen geht es vor allem darum, sich in einem kontrollierten Rahmen zu fürchten. Dadurch holt man sich auf gewisse Weise einen "Kick". Physiologisch betrachtet passiert während eines Horrorfilms nämlich Folgendes: Wird es "spannend", gerät auch unser Körper unter Spannung. Unser Herzschlag beschleunigt, wir atmen schnell (manchmal stockt uns auch der Atem), unsere Muskeln spannen sich an. Würde in einem solchen Moment jemand, der hinter uns sitzt, laut in die Hände klatschen - wir würden schreien, wie am Spieß!
Und das Ganze macht gewissermaßen auch Spaß.

Früher war alles besser...

"Und der ist ab 12?"

In den letzten Jahren hat sich einiges in Hinsicht auf Filme geändert. Bevor Anfang der 1980er-Jahre die privaten TV-Programme auf Sendung gingen, war im Prinzip, lapidar gesagt, alles noch Friede, Freude, Eierkuchen. Doch dann wurde alles anders.
Vor dem Hintergrund der Jagd nach Einschaltquoten (die bekanntlich dem Sender mehr Umsatz bringen) gingen einige der privaten TV-Sender immer wieder an die Grenzen des guten Geschmacks. Neben sexuellen Themen wurden zusehends auch gewalt- und horrorspezifische Inhalte gezeigt. Heute bekommen Horrorfilme eine FSK-12-Empfehlung, die noch vor zehn Jahren auf die Index-Liste gesetzt worden wären.
Dies stellt vor allem Eltern heutzutage vor echte Herausforderungen.

Gute Horrorfilme, schlechte Horrorfilme

Wenn nur das Blut spritzt...

Echte Fans können bereits beim Vorspann Auskunft darüber geben, ob es sich beim betreffenden Film um eine Low-Budget-Produktion handelt oder um einen teuren Streifen. Es gibt tatsächlich sagenhaft schlechte Filme, ohne Handlung und Sinn. Trotzdem werden solche Streifen angeschaut. Natürlich sagt es auch immer etwas über die Persönlichkeit eines Konsumenten aus, wenn dieser ausschließlich Horrorfilme ausleiht, gute und schlechte.

Konsum von Horrorfilmen - Vorteile

"Mann, das hat Spaß gemacht!"

Wenn der Durchschnittsbürger, anders gesagt, "Otto Normalverbraucher", einen Horrorfilm anschaut, tut er dies in der Regel mit einigen Freunden oder Bekannten. Man kann sich etwa zu Hause gemeinsam gruseln oder im Kino.
Der Realist weiß einzuschätzen, was unmoralisch ist, was nicht, was wirklichkeitsnah ist, was nicht. Der Film wirkt nicht lange nach, er wird als "kurzfristiger Spaß" eingeschätzt. Fertig. Man hat sich einen "kleinen Kick" geholt oder etwas Frust abgeladen - und das war's.

Konsum von Horrorfilmen - Nachteile

Wenn die Grenzen zwischen Realität und Fiktion fließend sind

Wissenschaftler, die Medienwirkungsforschung betreiben, wissen: Horror- und extreme Gewaltfilme können auf die Psyche des Zuschauers Einfluss nehmen. Natürlich müssen einige Faktoren zusammenkommen, die eine negative Entwicklung begünstigen, an deren Ende etwa ein Gewaltausbruch steht. Wenn der Betreffende bestimmte Aspekte des Films als "real" empfindet, kann dies dazu führen, dass er die Gewalt nachahmt. Besonders schnell kann dies passieren, wenn er sich mit dem Hauptdarsteller zu sehr identifiziert.

Stichwort: Medienerziehung

"Wie haben die nur das gemacht?"

Das Medium DVD hat vieles leichter gemacht. Vorbei sind die Zeiten, als man noch unhandliche Kassetten ins Videoabspielgerät gedrückt hat. Da eine DVD eine viel größere Menge an Daten speichern kann, findet man neben dem Hauptfilm auch meistens ein "Making of". Wer gerne Horrorfilme schaut, sollte sich hin und wieder das Zusatzmaterial auf der entsprechenden DVD ansehen. Dann sieht man nämlich auch, wie so ein Horrorfilm gemacht wird. Das hilft dabei, stets die Grenze zwischen Realität und Fiktion zu ziehen. Gerade Eltern können diesen Tipp berücksichtigen, immerhin müssen sie ja mit den Mediengewohnheiten ihres Nachwuchses Schritt halten.

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