Glückspilze haben gut lachen, ihnen scheint alles in den Schoß zu fallen. Die Pechvögel hingegen strampeln sich ab und fallen doch immer wieder auf die Nase. So ist das Klischee, und die Horoskope beschäftigen sich fast ausnahmslos damit, wann wir Glücksfälle oder Pechsträhnen erwarten dürfen. Sind wir wirklich Spielbälle des Kosmos und höheren geheimnisvollen Mächten ausgeliefert?
Glückspilz oder Pechvogel
Wir alle kennen Menschen, die scheinbar den Schlüssel zur Sonnenseite des Lebens
in die Wiege gelegt bekommen haben. Sie gehen lachend durchs Leben, nehmen alles
auf die leichte Schulter, und alles scheint ihnen zu gelingen - sei es die Beförderung,
die verrückte Geschäftsidee, die Ehe mit dem Traumpartner, glückliche und wohlerzogene
Kinder oder sogar der begehrte Lottogewinn.
Und dann gibt es den bemitleidenswerten "Loser-Typ". Ihm will einfach so gar
nichts gelingen. Egal, was er versucht - er ist vom Pech verfolgt. Er verliert
seinen Job, strandet mit seinen Ideen, die eigentlich ganz vernünftig klangen,
oder er wird von heimtückischen Krankheiten befallen. Der Partner betrügt oder
verlässt ihn, und die Kinder sind missraten oder drogenabhängig.
Seit Jahren spielt er Lotto, und als seine Zahlen endlich die sechs Richtigen
sind, stellt er fest, dass er vergessen hat, den Schein abzugeben.
Was die Planeten verraten
Das Horoskop kann uns tatsächlich eine Neigung verraten, ob jemand eher das
Glück oder eher das Pech anzieht: Der Planet Jupiter galt in der klassischen
Astrologie als der große Wohltäter. Er symbolisiert im Horoskop auch heute noch,
wo wir Glück, Freude, Sinnhaftigkeit, Begeisterung und Erfüllung erleben. Und
dann gibt es Planeten wie Saturn. Wenn der im Horoskop ungünstig steht, kann
er darauf hinweisen, dass das Leben des Horoskopeigners von Mühe und Einschränkung
geprägt sein wird.
Aber das hat nichts mit Schicksal oder Vorherbestimmung zu tun, auch wenn das
jetzt paradox klingt! Was nämlich das Horoskop als Ganzes eigentlich beschreibt,
ist die Neigung des Horoskopeigners, eher optimistisch oder pessimistisch in
die Welt zu schauen. Und diese Sicht beeinflusst sehr stark, was wir erleben
und ob wir es als Glück oder Pech bewerten.
Schon der alte Grieche Epiktet (um 50 n. Chr.) sagte: "Nicht die Dinge beunruhigen
uns, sondern unsere Meinung zu den Dingen."
Gute Sterne, schlechte Sterne
Ein Stück weit ist es also auch Definitionssache, ob jemand sich als Gewinner
oder Verlierer sieht oder von anderen so gesehen wird. Studien besagen, dass
Menschen, die neugierig bleiben, glücklicher sind. Für diese Funktion ist Merkur
zuständig. Was nehmen wir wahr? Worauf richten wir unsere Aufmerksamkeit? Was
registrieren wir in unserer Umgebung? Merkur filtert die Informationen, die
wir in unser "System" lassen. Wenn wir einen gespannt aspektierten Merkur haben,
dann nehmen wir vielleicht eher die Dinge wahr, die uns im Weg stehen, und richten
unser Augenmerk nicht auf das, was funktioniert oder gut läuft. Wir treffen
mit Merkur eine Art Vorauswahl für unsere Wahrnehmung von Glück. Denn wenn wir
nur auf das Negative schauen, verpassen wir unsere positiven Chancen.
Menschen, denen oft Glück widerfährt, haben häufig eine Jupiter-Betonung in
ihrem Horoskop. In der psychologischen Astrologie deutet man diesen Umstand
so: Sie gehen offener, zuversichtlicher und vertrauensvoller auf ihre Umwelt
zu, und das wird offensichtlich nicht nur von ihren Mitmenschen mit Unterstützung
und Wohlwollen belohnt, sondern sie nehmen dadurch auch viel mehr Möglichkeiten
und Chancen wahr.
Was ist mit denen, die einen starken Saturn-Einfluss haben?
Diese Menschen lernen mit der Zeit, dass die Erfahrung der Einschränkung und
des Mangels positiv beeinflusst werden kann. Saturn steht nämlich zuerst für
die Angst zu versagen oder für Schuldgefühle. Beides bremst die Zuversicht,
und vieles wird darum nicht zu Ende gebracht oder aus mangelndem Selbstvertrauen
gar nicht erst angegangen. Seine Zeichen, seine Hausposition und seine Aspekte
verraten, in welchem Zusammenhang der Horoskopeigner diese Ängste entwickelt.
Wer bewusst versucht, sich seinen Ängsten zu stellen, und da, wo er vorher versagte,
gut vorbereitet und konsequent sein Verhalten korrigiert, bis es funktioniert,
wird die befriedigende Erfahrung machen, dass er irgendwann genau in diesen
Bereichen zum Experten wird. Das Pech hat dann keine Chance mehr.
Wie die Sterne helfen können
Fazit: Glück und Unglück sind also nicht von einer höheren, geheimnisvollen
Macht abhängig, und auch die Sterne beeinflussen nicht, ob wir Glück oder Pech
erleben, sie zeigen es nur an - so ähnlich wie die Tankuhr anzeigt, ob der Tank
voll oder leer ist. Wenn der Tank leer ist und wir nicht offen für das "Zeichen"
der Tankuhr sind, haben wir das Pech, früher oder später liegen zu bleiben.
Wenn Glück nicht vorherbestimmt ist, dann kann man also etwas daran verändern!
Nun ist das Horoskop deutlich komplexer zu lesen als eine Tankuhr, aber wer
es beherrscht, kann aus jedem Horoskop herauslesen, was der Horoskopeigner tun
kann, um mehr Glück zu erleben.
Der Astrologe zeigt ihm, wie er "tickt", sodass ihm bewusst wird, wie er bessere
Entscheidungen treffen kann. Die Astrologie kann so zwar nicht jeden zum Lottogewinner
machen, aber helfen, das Beste aus den eigenen Talenten und Fähigkeiten zu machen.
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