Wer Astrologie nur aus Unterhaltungsmedien kennt, bekommt das Gefühl, sie sei nichts weiter als ein harmloser, weil unwirksamer Freizeitspaß. Die übliche Einteilung in 12 Sternzeichen-Typologien unterstreicht den Eindruck: Einerseits ist man ganz anders, andererseits scheint doch etwas "dran" zu sein. Wie genau darf man die Sternzeichen nehmen?
Welche Vorurteile gibt es?
Widder gelten als aggressiv, rücksichtslos und egoistisch. Die Schublade für Stiere lautet: "stur, langsam und materialistisch", die für Zwillinge "flatterhaft, oberflächlich und doppelzüngig" und für Krebse "launisch, jammernd, unselbstständig". Löwen müssen sich das Etikett "herrschsüchtig, eingebildet und herablassend" gefallen lassen, die Jungfrauen scheinen als ewig nörgelnde und pingelige Besserwisser anderen den Tag zu vermiesen. Als konfliktscheu, entscheidungsschwach und heuchlerisch wird die Freundlichkeit der Waagen verunglimpft, während die Skorpione skrupellos, manipulierend und kontrollierend allem Übel die Krone aufsetzen. Schützen sind als geltungssüchtig, kritikempfindlich und großmäulig verschrien, Steinböcke als griesgrämig, unerbittlich und autoritär. Den Wassermann-Geborenen sagt man Unzuverlässigkeit, Gefühlskälte und Weltfremdheit nach und die Fische sollen schwach, verlogen und falsch sein.
Wie entstanden diese Vorurteile?
Diese Liste sagt jedoch nichts darüber aus, ob der Stier, der vor Ihnen steht, wirklich nur am Geld interessiert oder der Skorpion unerträglich eifersüchtig ist! Warum? Ganz einfach: Eines der größten Missverständnisse über die Astrologie ist die Erwartung, dass moderne Astrologie den Charakter beschreibt, also etwas "vorhersagt"! Genau das tut sie eben nicht, was viele vielleicht überraschend finden. Stattdessen beschreibt sie unsere Anlagen, also die Potenziale und Schwächen. Die Vorurteile sind also aus einem Missverständnis entstanden, und Astrologen, die so festlegend und negativ deuten, arbeiten weder seriös, noch haben sie die Astrologie verstanden. Denn der eigentliche Wert der Astrologie besteht darin, dass sie uns zeigt, welche Potenziale wir im Positiven leben und welche Fallen wir meiden sollten. Für den Widder bedeutet das beispielsweise, dass er mutig für seine Sache kämpfen sollte, aber das sollte kein Freibrief für Rücksichtslosigkeit und Egoismus sein!
Vorbild oder abschreckendes Beispiel
Hinzu kommt, dass diese Typologien "nur" das Tierkreiszeichen anzeigen, vor dessen Hintergrund die Sonne bei der Geburt stand. Das ist ganz schön einseitig, wenn man bedenkt, dass ein individuelles Horoskop aus vielen Faktoren wie Aszendent und neun Himmelskörpern besteht, die alle noch dazu miteinander kombiniert werden müssen. Darum kann es keinen "typischen" Löwen geben, aber - und das ist nun auch wieder nicht von der Hand zu weisen: Die Eigenschaften, die typisch für Löwen sind, wie Temperament, Führungsqualität und Großzügigkeit, sind für diese Menschen identitätsstiftend und sie fühlen sich davon angesprochen. Insofern ist es typisch für sie - ob sie es aber destruktiv oder konstruktiv leben, ist ihre Entscheidung.
Wer wollen Sie also sein? Um herauszufinden, was in Ihnen steckt, schauen Sie sich die positiven Eigenschaften an, die Ihr Sternzeichen verkörpert - und leben Sie danach im besten Sinne!
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