Berufshoroskop Sternzeichen Krebs

Nicht ohne meine Mama

Damit sie nicht zu heimwehkranken Heulsusen mutieren, die sich schon am Telefon immer mit "Ich will aber nach Hause!" melden, müssen Krebse sich an ihrem Arbeitsplatz wie in einem warmen Nest wohlfühlen können. Diese weichherzigen Kreaturen machen aus der Belegschaft eine große Familie, vernachlässigen Karrierechancen zugunsten von Kantinen- oder Kinderbetreuungsobjekten und bemuttern schon als frisch geschlüpftes Firmenküken ihre Vorgesetzten. Die Fürsorglichkeit eines Krebses wird von Kunden, Kollegen und Arbeitgebern hoch geschätzt, aber niedrig entlohnt.

Schule

Tränenkrüglein

Aller Anfang ist tränenschwer, denn Krebschen trennen sich doch so ungern, und der morgendliche Abschied von Mutter bedrückt sogar noch Abiturienten. Krebsschüler suchen sich schnell eine mütterliche Bezugsperson, oder sie fangen an, Mitschüler zu bemuttern. Dann trösten sie mitfühlend und mitheulend, teilen ihr Pausenbrot, werden als Blumengießdienst für die Klassenzimmerpflanzen eingesetzt oder betreuen die Stabheuschrecken aus dem Bio-Unterricht. Bei jedem Lehrerwechsel laufen Krebse rührselig wässernd über, die Abschlussfeiern sind eine emotionale Sintflut und noch beim Klassentreffen nach 20 Jahren werden tränenreich Erinnerungen ausgegraben.

Lieblingsfächer Biologie, Deutsch, Hauswirtschaft, Strick- und Häkel-AG

Ausbildung

"Guck mal Papa, ich kanns!"

Eine Lehrstelle im Familienbetrieb wäre genau richtig für die empfindsamen Krebs-Azubis, so mit Kuschelecke als Rückzugsgebiet und gemeinsamem Mittagessen der kleinen Belegschaft am großen Küchentisch. Sie müssen sich wohlfühlen können, sonst wird das nichts mit Arbeitsleistung, und wenn etwas daneben geht, dann brauchen sie ganz viel Trost und Zuspruch. Ihr zartes Selbstbewusstsein kann von einem schiefen Blick niedergemäht werden und es bedarf etlicher Hätscheleinheiten, um es wieder aufzurichten. Krebse sind beliebte Lehrlinge, sie blicken ehrfürchtig zu den vorgesetzten Vaterfiguren auf, halten den Mund und tun, was man ihnen sagt.

Beruf

Futter-Muttertier

Egal, wer kommt und was immer er auch braucht, der Krebs nährt jeden an seiner Brust, aus großen Töpfen oder mit dem Tankrüssel. Die SOS-Kinderdorfmutter, der Tagesvater oder ein Hotelbesitzer wollen immer nur das eine: Kindern jeder Größe und aller Altersgruppen eine warme Stube, weiche Betten, volle Teller und liebevolle Geborgenheit bieten. Reich werden sie nicht dabei, aber glücklich. Die einen Krebse locken als Entbindungshelfer kleine Menschlein auf die Welt, die anderen unterstützen sie bei der Erziehung ihrer Eltern; was in der Familie trotzdem nicht klappt, biegen Sozialarbeiterkrebse wieder gerade, und wer alles am Laufen und Fahren hält, das ist ein fürsorglicher Tankstellenpächter. Dieser ist nicht nur die gute Seele für das Auto, sondern in der Gefühlswelt seiner Kunden am Allerwichtigsten. Wer sonst hat noch um Mitternacht Papiertaschentücher und Schokolade als "Erste Hilfe" bei Liebeskummer, Blumen oder anderes Drachenfutter zur Besänftigung der aufgebrachten Gattin oder einfach eine Currywurst mit Smalltalk für den einsamen Fernfahrer? Jeder Krebs ist an seinem Arbeitsplatz die Mutter der Nation.

Jobs Erzieher, Hebamme, Hotelier, Lebensmittelhändler, Sozialarbeiter, Tagesmutter, Tankwart

Karriere

Warme Niederungen

Können Krebse fliegen? Nein, das wollen sie auch gar nicht, genauso wenig wie klettern. Also nichts mit beruflichem Aufwärtsstreben und steiler Laufbahn, sie krebsen in der Flachwasserzone herum und halten sich im Gerangel um den höchsten Posten bescheiden zurück. Die Firma wächst einem Krebs ans Herz, er fühlt sich so innig mir ihr verbunden, dass er sogar monatelang auf seinen Lohn verzichtet, wenn es dem Betrieb schlecht geht. Der Kantinenkrebs verlangt größere Kochtöpfe statt Gehaltserhöhung, der Herbergsvater-Hotelchef will das Wohlbefinden seiner Gäste anstelle von Sternen und in den Höhenlagen des Ehrgeiziges ist es ihm sowieso viel zu kalt.

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