Der Sexus ist angeboren und somit ein Existenzial des Menschen. Seine "Schwester" Erotik ist eine wichtige alltägliche Angelegenheit, die oft unterschätzt wird - vor allem in der eigenen Partnerschaft. Vieles ist Routine. Besser ist es für die Beteiligten, Potenziale zu nutzen und zu fördern.
Paarsexualität in der Gegenwart
Obwohl Sexualität eine so große Rolle spielt, erstaunt es doch umso
mehr, dass viele Studien zur Paarsexualität nachweisen, dass es nicht so
erfreulich um sie bestellt ist. Dies ist irritierend, denn Paare können theoretisch
jeden Tag miteinander schlafen.
Wieso herrscht im Allgemeinen tendenziell eine "niedrige Schlagzahl"
vor? Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Eine lautet: Wir werden täglich
mit sexuellen Reizen geradezu bombardiert, gerade in den Medien. Leicht entstehen
auf diese Weise falsche Schönheitsideale, an denen der eigene Partner im
Vergleich sehr schnell verblasst. Eventuell sinkt so die gegenseitige Leidenschaft.
Doch das ist nicht der einzige mögliche Grund. Ein anderer: Routine ist eine
fast schon naturgegebene Notwendigkeit in einer Partnerschaft (wenn man ihr unkritisch
nachgibt). Dies ist in der Entstehungsphase einer Beziehung natürlich noch
völlig abwegig.
Am Anfang war das Feuer
In den ersten Monaten durchpflügen die Partner geradezu das Bett (und sonstiges).
Die Leidenschaft kennt keine Grenzen, man hat stets Lust aufeinander. Maßgeblich
verantwortlich dafür sind die Glücksbotenstoffe Dopamin (das "Wohlfühlhormon")
und Oxytocin (das "Bindungs-" bzw. "Liebeshormon"). Diese
verwandeln den Alltag - und den Partner - in die allseits bekannte
Wolke 7. In dieser Phase versteht sich Sexualität geradezu von selbst. Alles
ist gut.
Doch bekanntlich verändern sich die Dinge irgendwann.
Die Gewöhnung
Nach etwa einem halben Jahr (plus/minus circa drei Monate) sinkt der Glückshormon-Spiegel.
Dies ist zwar für den einen oder anderen sehr unromantisch, aber es muss
sein. Die Natur hat nicht umsonst die Dinge so eingerichtet, dass wir nach der
ersten Phase der Partnerschaft wieder "klar denken können". Evolutionär
gesehen: Die Menschheit hätte gar nicht bis heute überlebt, würden
Paare dauerhaft auf Wolke 7 verweilen. Denn auf Wolke 7 vernachlässigt man
bekanntlich alles, was zum Überleben notwendig ist. Wir sind zum Beispiel
nicht mehr sehr pflichtbewusst, da sich der Alltag nur um den anderen dreht.
Aus diesen Gründen klopft auch irgendwann die Gewohnheit an der Schlafzimmertür
an. Die Sex-Häufigkeit sinkt. Stress im Beruf unterstützt diesen Prozess
bekanntlich.
Wege aus dem Teufelskreis
Was kann man gegen die Gewohnheit tun? Nun: einiges. Man muss es nur tun! Dummerweise
sorgt der innere Schweinehund dafür, dass wir uns vorauseilend eher auf die
faule Haut legen und uns denken: "Soll der andere mal machen, ich hab schon
genug gemacht!" Dummerweise geht so was wahrscheinlich dem Partner ebenso
durch den Kopf. Endergebnis: Flaute im Bett.
Da unser Gehirn sich "freut", d. h. Glückshormone ausschüttet,
wenn wir etwas Unerwartetes erleben, bietet es sich an, Eigeninitiative zu zeigen.
Überraschen Sie den anderen mit einem Spontanurlaub, einer Rose, einem romantischen
Dinner außer Haus... Das bringt wieder Pep in die Partnerschaft. Doch
man muss sich natürlich klarmachen - unromantisch, wie es ist -,
dass das Anfangsniveau der Leidenschaft nur sehr schwer wieder erreicht werden
kann. Das geht nur, wenn man völlig neue Wege geht. Denen steht bekanntlich
eine bestimmte Sache im Weg: die Scham!
Verklemmt?
Wir alle haben unsere Vorstellungen von "normaler" Sexualität.
Wir sind nicht mit ihr auf die Welt gekommen, wir haben sie erlernt, durch bestimmte
Erfahrungen modifiziert. Alle Eltern werden es wissen: Kinder sind in Sachen Sexualität
sehr unbefangen, sie probieren viel aus, sind neugierig, wenn sie ihren Körper
kennenlernen.
Diese Neugier bekommt irgendwann einen "Gegenspieler", nämlich
unser Gewissen. Es ist eng gekoppelt an das Empfinden von Scham. Eine sehr körperfeindliche,
strenge Erziehung kann der natürlichen Neugier zu sehr Einhalt gebieten.
Dummerweise wirken kindliche Erziehungsmuster nach.
Daher hat ein Satz wie "Ich mag das nicht!" immer biografische Ursachen.
Er basiert auf einer emotionalen Prägung der Bezugspersonen. Wer das Gefühl
hat, er sei hiervon betroffen, kann einmal über sich selbst reflektieren
und versuchen, in Zukunft über seinen Schatten zu springen.
Den anderen irrationalerweise für Durststrecken verantwortlich machen
Eine andere Krux ist die Sache "Den anderen für die Flaute im Bett
verantwortlich machen". Sicherlich ist es für das eigene Selbstbewusstsein
entlastender, den Partner als Schuldigen darzustellen. Dieses Bestreben ist geradezu
menschlich, allzu menschlich.
Besser ist es, an sich selbst zu arbeiten. Verändere ich mich nämlich
selbst, verändere ich dadurch auch die Partnerschaft insgesamt.
Warum nicht einmal gemeinsam mit dem Partner Themen anschneiden, die für
beide "Neuland" darstellen? Dabei kann man nur gewinnen. Sicherlich
muss man in manchen Fällen behutsam vorgehen.
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