Fernsehen

Fernsehen ist das beliebteste Medium. Durchschnittlich verbringen wir täglich mehrere Stunden vor der Glotze. Aber welche Einflüsse hat ein übermäßiger TV-Konsum auf die Persönlichkeit? Eins steht fest: Wer sich zu viel von Horror, Sex und Co. "berieseln" lässt, tut sich selbst nichts Gutes. Leicht kann die eigene Wahrnehmung beeinträchtigt werden.

Fernsehen

Anstieg von medialem Mord und Totschlag

Bad news are good news

Bevor in den 1980er-Jahren die privaten Sender (u.a. RTL, Sat.1 und Pro 7) in das Netz eingespeist wurden, gab es in der Regel nur drei Programme, auf die die Bevölkerung zugreifen konnte. Das hatte viele Vorteile. Man wurde als Konsument nicht überfrachtet, behielt entsprechend die Übersicht. Alles war "einfach".
Doch mit den "Privaten" wurde alles anders. Da die privaten Programme gewinnorientiert sind, taten und tun sie nach wie vor alles dafür, die Einschaltquoten zu steigern. Was unter dem Strich dabei herauskommt, sieht man heute. Besonders auf Katastrophen wird Wert gelegt. Je mehr Blut, desto höhere Einschaltquoten. Heutzutage sieht man mehr Mord und Totschlag denn je. Dies hat eine abstumpfende Wirkung auf die Konsumenten.

FSK (Freiwillige Selbstkontrolle)

Früher war alles besser...

Wer erinnert sich nicht an den Streifen "Evil Dead", zu deutsch: "Tanz der Teufel"? Mit einem Tonband erwecken ein paar Twens, die Urlaub machen, einen Dämon, der so gut wie alle befällt und in Untote verwandelt.
In den 1980er-Jahren stand er auf dem Index, war also für den freien Verkauf gesperrt. Stichwort: Jugendschutz. Trotzdem haben ihn zahlreiche Heranwachsende hierzulande geschaut, im Geheimen natürlich. Nunmehr wird der Film im Abendprogramm gezeigt! Und er lockt so gut wie niemanden mehr hinter dem Kamin hervor. Jugendliche sind heutzutage ganz andere Filme gewohnt.

Konsum und Persönlichkeit

"Nenne dein Lieblingsgenre und ich sage dir, was für ein Mensch du bist!"

Es scheint einen Zusammenhang zwischen der Persönlichkeit eines Menschen und dessen TV-Gewohnheiten zu geben. Kommt es beispielsweise zu Amokläufen, wird stets herausgefunden, dass der Betreffende bevorzugt Horror- und Splatterstreifen konsumierte. Nun stellt sich die Frage: Schauen gewaltbereite Konsumenten die Filme, weil sie ihre Fantasien ausleben, oder werden die Betreffenden erst gewaltbereit, nachdem sie solche Filme angeschaut haben?
Nun, es scheint so zu sein, dass der erste Punkt tendenziell der Realität nahekommt. Wir konsumieren das, was gerade zu unserer persönlichen Stimmung passt. Oder hören Sie etwa Schlager, wenn Sie schlecht drauf sind?

Romantik und Co.

"Liebesfilme sind so schön!"

Liebesfilme, so sagt man, sind in der Regel Frauensache. Man sagt auch: Frauen sind romantischer als Männer. Gesetzt dem Fall, es wäre so - dann verwundert es nicht, dass das weibliche Geschlecht die sogenannten Schnulzen "von sich aus" bevorzugt. "Frau" schaut sich also äußerlich (medial) das an, was "sie" innerlich bewegt.
Natürlich kennt jeder diesen Mechanismus - die Umwelt den innerpsychischen Mustern anpassen - aus eigener Erfahrung. Wer Liebeskummer hat, konsumiert Herz-Schmerz-Medien. Sind wir gereizt, darf es auch mal Heavy Metal sein.
Liegt nun der Fall vor, dass jemand ausschließlich Liebesfilme konsumiert, so lässt sich die Vermutung aufstellen, dass er auf der Suche nach der "ewigen Liebe" oder unzufrieden in seiner aktuellen Beziehung ist.

Horror und Co.

"Wie geil der abgeht!"

Horrorfilme sind ein Thema für sich. Warum schaut man sich freiwillig Geschichten an, die einen erschrecken? Hierzu gibt es einige wissenschaftliche Befunde. Zum einen ist es so, dass Betreffende zweifellos einen "Kick" erleben, der aus Angst-Phänomenen im "kontrolliertem Rahmen" bestehen. Man erlebt also Furcht, trägt aber keinerlei Schäden davon. Das macht aus dieser Perspektive nichts anderes als Spaß. Bei Horrorfilmen wird bekanntlich auch viel gelacht.
Nun gibt es auch solche Konsumenten, die die ganz harte Schiene fahren. Dies kann ein Hinweis auf Frust sein, der im normalen Alltag nicht bewältigt werden kann. Horrorfilme sind dann entsprechend "Ablassventile".

Bewusster TV-Konsum

"Ich entscheide!"

Prinzipiell sollte man die Berichterstattung im TV, sprich das Programm insgesamt, kritisch hinterfragen. Es gab schon so manche manipulierte Nachrichtensendung, in der eine politische Propaganda vermittelt wurde - und damit sind nicht nur die Verhältnisse im Dritten Reich gemeint.
Es ist kein Geheimnis: Gute Sendungen im TV gibt es auch. Das heißt, schauen Sie doch einmal bewusst Fernsehen. Viele Formate bieten sich an - abseits des Mainstreams. So sind zum Beispiel Dokumentationen und kritische Nachrichtenformate horizonterweiternd.
Schauen Sie ruhig in die Glotze - aber wohldosiert und selbstmotiviert!

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