Menschen, die vom sogenannten Borderlinesyndrom (engl. "Borderline" = "Grenzlinie") betroffen sind, kennen in der Regel nur Extreme und nehmen alles nicht flexibel, sondern nur einseitig wahr. Sie erleben fortwährend Konflikte mit ihrem sozialen Umfeld, betreiben Raubbau mit ihrem Körper und bleiben weit unter ihren Möglichkeiten.
Mal ist alles schwarz, dann wieder weiß
Extreme Stimmungsschwankungen ohne wirklich erkennbaren Anlass sind bei diesen
Persönlichkeiten die Regel. Es kann sein, dass der Betreffende von jetzt
auf gleich wieder "seine fünf Minuten hat" (so nennen die Mitmenschen
gewöhnlich typische "Ausraster" von Borderlinern).
Der Betreffende macht in solchen Menschen entweder sich selbst ("Ich bin
ein Loser!") oder seine Mitmenschen nieder ("Du hast mich doch immer
nur verarscht!"). Es kommt ganz auf die Tagesform an. Zu den Ursachen kommen
wir unten.
Selbst- und Fremdverletzungen
Das Borderlinesyndrom wird eher bei Frauen diagnostiziert als bei Männern.
Sie kennen sicherlich das damit gewöhnlich einhergehende Phänomen des
"Ritzens". Bekommen die Betreffenden einen entsprechend depressiven
Schub, so kann die daraus resultierende Spannung durch entsprechende Selbstverletzungen
abgebaut werden.
Andere "explodieren" nach außen und schädigen ihr soziales
Umfeld. Schwerwiegend und bedenklich wird es, wenn Mütter Tendenzen des Borderlinesyndroms
aufweisen. Meistens geben sie ihr "Thema" an ihre Kinder weiter.
Ursachen
Wie so oft der Fall wird der Grundstein für den hier thematisierten Persönlichkeitsstil in der Kindheit gelegt. Man kann davon ausgehen, dass der Betreffende über einen längeren Zeitraum hinweg widersprüchlich auftretende Bezugspersonen erlebt hat. Mal war Mami (oder Papi) "lieb", ein anderes Mal "sehr böse". Diese widersprüchlichen Eindrücke werden, weil das Gehirn im Kindesalter "alles aufsaugt", psychisch verinnerlicht. Extreme Aussagen der Bezugspersonen, etwa: "Du bist nix, du kannst nix", "Du bist an allem schuld", werden (leider) ebenfalls ins Selbstkonzept eingefügt ("Ich bin nix, ich kann nix!", "Ich bin an allem Schuld"). Im Erwachsenenalter sind den Betreffenden die Ursachen in der Regel unbewusst. Man weiß nicht, dass für die aktuellen Konflikte "nur" die kindliche Prägung verantwortlich ist.
Die destruktive Partnerwahl
Die Vergangenheit "schiebt" sich immer wieder in die Gegenwart. Insbesondere bei der Partnerwahl zeigen sich die innerpsychischen Mechanismen der Betreffenden. Junge Frauen mit Borderline-Persönlichkeit "entflammen" sich meistens nur für die "harten Jungs". "Normalos" werden links liegen gelassen, es sei denn, man hat gerade wieder eine Beziehung in den Sand gesetzt. Das ist kein Zufall: Mit latent aggressiven Männern, die etwa noch eine fragwürdige Vergangenheit haben, lässt sich das "Lebensthema" am ehesten verwirklichen. Das heißt, der aktuelle Lebenspartner hat nicht aus Zufall ähnliche Charakterzüge wie die Bezugsperson, die in der frühen Kindheit widersprüchlich mit der Betreffenden umging.
Umgang mit Betreffenden
Wer mit Borderlinern zu tun hat, sollte sich ein dickes Fell zulegen. Häufig wird man nämlich verdächtigt und entsprechend mit Vorwürfen überschüttet ("Du hast mich doch nur verarscht!", "Du gehst fremd!"...). Wichtig ist es, mit dem Betreffenden bei Konflikten zu reden, ruhig zu bleiben. Flippt man aus, wird man beleidigend, dann hat der Gesprächspartner eigentlich das erreicht, was er wollte - seine Unterstellungen treffen zu! Manchmal wird man regelrecht zu einer negativen Reaktion motiviert - und die "Welt" ist für den Betreffenden wieder in Ordnung. In der Psychoanalyse wird diese (unbewusste) manipulative Verhaltensweise "projektive Identifizierung" genannt.
Tipps für Betroffene
Menschen mit Borderline sollten sich immer wieder bewusst machen: Die Mitmenschen
sind nicht grundsätzlich so böse und niederträchtig, wie man annimmt.
Und: Wenn jemand einmal eine Kritik ausspricht, so ist diese auch als Tipp und
nicht als Angriff gemeint.
Wer Parallelen zwischen den hier niedergeschriebenen Phänomenen und seinem
eigenen Alltag erkennt, sollte sich weiter mit dem Thema auseinandersetzen, eventuell
auch einen Therapeuten zurate ziehen. Ansonsten bleiben Sie in Ihrem Teufelskreis
gefangen.
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