Jeder Mensch erlebt dann und wann einige Tiefphasen, in denen er diversen Enttäuschungen ausgeliefert ist. Aber manchmal mündet eine depressive Phase in eine krankhafte Depression ein. Die Betreffenden müssen dann professionell behandelt werden. Was sind die Ursachen? Was kann man tun?
Symptome
Depressionen schreiten schleichend voran. Am Anfang wirkt alles noch unscheinbar.
Wir sind verbittert, schockiert, was auch immer. Bedenklich wird es aber dann,
wenn man zu oft suizidale Gedanken hegt ("Ach, am besten wäre es, wenn
ich tot wäre!"), so gut wie jeden Tag irgendwelche Suchtmittel braucht,
um den Alltag zu überstehen. Gemeint sind Alkohol und Beruhigungsmittel.
Auf der anderen Seite wird dann eventuell nach und nach auch eine Unfähigkeit
augenscheinlich, den Alltag zu meistern. Spätestens dann sollte man professionelle
Hilfe in Anspruch nehmen. Das heißt, man sollte direkt einen Psychotherapeuten
kontaktieren (seit kurzem geht das), oder aber man geht den klassischen Weg und
konsultiert zunächst den Hausarzt (der vermittelt einen dann weiter).
Ursache 1
Über die Ursachen einer schwerwiegenden Depression herrscht in wissenschaftlichen
Fachkreisen nach wie vor eine gewisse Uneinigkeit. Einige sind jedoch sehr wahrscheinlich.
Im Folgenden werden die populärsten Ursachen dargestellt.
Zunächst kann man oft beobachten, dass Depressive in der Regel ein introvertiertes
Temperament offenbaren. Daran beteiligt ist oft eine ausgeprägte Unfähigkeit,
Spannungen und Stress nach außen hin abzureagieren. Depressive "explodieren"
oft nach innen, fühlen sich schlecht, schwach, minderwertig.
Die ganze Geschichte hat den Charakter eines Teufelskreises. Je mehr Stress erlebt
wird, desto mehr kapselt man sich ab; je mehr man sich abkapselt, desto mehr Stress
entsteht.
Ursache 2
Auf der anderen Seite sind auch typische Bewertungsmuster bei Depressiven auffällig.
Diese Automatismen tragen wesentlich dazu bei, die Depression aufrecht zu erhalten.
Angenommen, man verpasst eines Tages den Bus. Sogleich denkt man: "Typisch,
das konnte wieder nur mir passieren." Man bezieht viel zu viel auf sich
selbst. Dabei bemerkt man nicht den irrationalen Charakter des Ganzen.
Denn auch durch die Gedanken bleiben Depressive in ihrem Dilemma gefangen. Sie
sehen immer nur ein "halb leeres" Glas, und zwar in allem. Die Betreffenden
müssten ihre Gedanken ändern. Aber das passiert so gut wie nie.
Ursache 3
Viele Depressive kennen "ihr Thema" aus der frühen Kindheit.
Sie haben "gelernt", sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit schlecht
zu fühlen. Vielleicht wurden sie zu oft für jegliche familiäre
Misserfolge verantwortlich gemacht.
Oder aber sie erkannten und entwickelten nie ihre "Selbst-Wirksamkeit".
Manche Eltern nehmen nämlich ihren Kindern alles aus der Hand, natürlich
nur aus Liebe. Dies führt oft dazu, dass die Kleinen ihre eigenen Potenziale
nicht kennenlernen und auch später hinaus im Leben versagen. Dies führt
leicht zu der Auffassung, "nichts wert" zu sein.
Ursache 4
Und letztlich kommt es auch vor, dass Depressive in der Kindheit entsprechende Vorbilder hatten. Eventuell war ein Elternteil depressiv - und der Heranwachsende hat das "Thema" innerpsychisch verinnerlicht. Dummerweise ist es nun so, dass das Gehirn in den ersten drei Lebensjahren vieles aus der Umwelt "aufsaugt" und im Erwachsenenalter nicht mehr weiß, dass es "nur" aufgesaugt wurde. Das heißt, manche Depressive sind nur deshalb permanent schlecht drauf, weil sie es so vorgelebt bekommen haben - aber sie wissen es nicht mehr!
Therapie der Depression
Daher funktioniert eine Therapie vor allem dann, wenn sie alle beschriebenen Ursachen
aufgreift und gleichzeitig angeht. Auf der anderen Seite werden auch Medikamente
bei der Behandlung von Depression miteinbezogen. Davon kann man halten, was man
will - der Erfolg ist "da". Des Weiteren ist es wichtig, vergangenheitsorientiert
zu arbeiten. Das heißt, man muss an der Vergangenheit ansetzen, an den irrationalen
Gedanken, an dem Temperament des Betreffenden.
Er (oder sie) muss lernen, wieder "aufrecht zu gehen", Potenziale
zu entwickeln, wieder "da" zu sein.
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