Kinder sind das größte Glück - und gleichzeitig können sie auch die Partnerschaft vor eine große Belastungsprobe stellen. Das wissen viele Frauen und Männer gar nicht. Manche stürzen sich hinein ins Abenteuer, und dann stellen sie fest: So schwer haben wir es uns dann doch nicht vorgestellt.
Wunsch und Wirklichkeit
Zunächst einige Worte zu den negativen Aspekten des Themas: Manchmal malen sich die Partner einen idealen Zustand aus. Ja, wenn das Kind erst einmal da ist, dann wird alles gut. Dem ist leider nicht so. Ein neuer Erdenbürger verlangt sehr viel, und zwar sehr viel Aufmerksamkeit, Pflege und Liebe. Alles wird anders. Die Vorstellung, dass es nur ein bisschen duzzi hier und duzzi da bedarf, ist völlig realitätsfremd. Mit der Nachtruhe ist es erst einmal vorbei (meistens), das Stillen will gelernt werden - und das Thema Sexualität haben wir noch gar nicht angesprochen (das kommt aber noch).
Die Schwangerschaft
Schon die Schwangerschaft ist für die angehende Mutter nicht gerade problemfrei. Es kommt zu einer Hormonumstellung, die so manche Stimmungsschwankungen nach sich zieht. "Sie" interessiert sich vorwiegend für Babythemen, "er" nicht unbedingt. Doch das hat mit den Hormonen zu tun und ist keine böse Absicht! Mutter Natur hat es nicht umsonst so eingerichtet, dass die wichtigste Bindungsperson (die Mutter) auf ihre Rolle hormonell vorbereitet wird.
Das erste Lebensjahr aus Sicht des Babys
Im ersten Lebensjahr stehen die Themen "Bindung" und "Spiel" im Vordergrund der Entwicklung. In dieser Zeit wirkt die Mutter im besten Fall emotional positiv auf das Kind ein, korrigiert dadurch etwa ein etwas extrovertiertes Temperament. Die Umgebung sollte reizarm eingerichtet werden. Neben den pflegerischen Aufgaben sollten die Eltern auch Fördermaßnahmen übernehmen. Babys brauchen altersgemäße Spielsachen. Wenn sie beginnen zu robben, brauchen Sie Platz. Sie müssen spielerisch die Welt erkunden können. Die entsprechenden Erfahrungen in den ersten Monaten bilden die Grundlage für ihre gesamte Entwicklung.
Das erste Lebensjahr aus Sicht des Mannes
Da die mütterliche Wahrnehmung vor allem auf den Nachwuchs konzentriert ist
(und das muss so sein, es geht ja um den Nachwuchs), kann es sein, dass aufseiten
des Mannes nach und nach Missmut entsteht. Unromantischerweise gehen nachweislich
viele Männer im ersten Lebensjahr ihres Kindes fremd. Es ist zwar ein Tabuthema,
aber viele Partnerinnen unterdrücken jegliche sexuellen Impulse, sobald sie
erfahren, dass sie schwanger sind. Das kann religiöse oder auch kulturelle
Ursachen haben. Und da bekanntlich im ersten Lebensjahr des Kindes im Allgemeinen
auch die Paarsexualität nicht gerade von Leidenschaft bestimmt wird, kann
man den einen oder anderen Mann vielleicht doch ein bisschen verstehen.
Daher sollten sich die Partner unbedingt über dieses Thema austauschen und
vor allem die geschlechtstypischen Eigenarten beziehungsweise Vorlieben von ihr
und ihm berücksichtigen (während der Schwangerschaft und danach).
Das Krippenalter
Das Spiel nimmt nach dem 1. Lebensjahr nach wie vor eine wichtige Rolle ein. Mit der Entstehung des Ich-Bewusstseins (Mitte des 2. Lebensjahres) und der Entwicklung der Sprache wird auch die Emotionsregulation immer wichtiger. Das Kind lernt sich selbst und seine Emotionen im Umgang mit den Erwachsenen kennen. Es lernt außerdem, wie man Konflikte löst. Wie man sich selbst sieht, Beziehungen insgesamt, seine Mitmenschen - das alles wird in dieser Phase gelernt. Daher ist diese Zeit so wichtig. Läuft hier viel schief, wird der Heranwachsende später immer wieder dieselben Probleme mit sich selbst und anderen erleben - ohne zu wissen, dass seine Erwartungshaltungen in früher Kindheit entstanden sind.
Kindergarten und Schule
Im Kindergartenalter werden weitere Kompetenzen gefördert, die Geschlechtsidentität
prägt sich aus. Sprach-, Denk- und Moralentwicklung finden gleichzeitig auf
mehreren Ebenen statt. Eltern sollten nach wie vor bedenken, wie sehr sie ihre
Kinder prägen - ob sie wollen oder nicht.
Wichtig ist die Entwicklung der Selbstständigkeit und der Bereitschaft, Verantwortung
zu übernehmen. Mit der Vermittlung dieser beiden Werte legen die Erzieher
einen Grundstein für ein zufriedenes Leben für den Heranwachsenden.
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