Egon hat Geburtstag, ein runder ist es dieses Jahr. Seine Frau schenkt ihm zu diesem Anlass einen Besuch im Bordell. Egon kann seine Freude kaum fassen und stürzt sich blind in ein großes Abenteuer. Gleich zwei Damen kümmern sich um ihn und führen ihn in ungeahnte Regionen der Lust. Wird Egon zufrieden sein?
Gedämpftes Licht umfing ihn, als er mit klopfendem Herzen das Bordell
betrat. Egon konnte sein Glück gar nicht fassen. Seine Frau - seine
eigene Frau - hatte ihm zu seinem 70. Geburtstag einen Besuch im Bordell
geschenkt. Er durfte sich nicht nur eine, sondern sogar zwei Frauen aussuchen,
mit denen er seinen Geburtstag feiern wollte. Das hätte er niemals für
möglich gehalten. Seine prüde Frau hatte ihm so ein Geschenk gemacht.
Seit zehn Jahren waren sie verheiratet. Von einer dreißig Jahre jüngeren
Frau hatte er sich tabulosen, ungezügelten Sex versprochen. Aber er musste
ausgerechnet an Simone gelangen, die bei jedem seiner Versuche, sie ins Bett
zu bekommen, einen Migräneanfall vorschob. Umso mehr hatte ihn ihr Geburtstagsgeschenk
überrascht.
Er konnte es kaum noch erwarten, diesen jungen Dingern zu zeigen, was für
ein potenter Hengst er mit seinen siebzig Jahren noch war. Sein einziger Schwachpunkt
war sein Herz. Aber nach dieser Nacht würde seine Pumpe wieder auf voller
Leistung schlagen. Das schwor er sich, als er sich in diesem gewagten Ambiente
umsah. Zwei aufregende Damen traten hüftschwingend auf ihn zu. Sie waren
gegensätzlich, die eine groß und drall, sodass das Mieder drohte,
jeden Augenblick zu platzen. Die andere schlank und filigran, zu schön
für dieses Gewerbe. Besser könnte es nicht für ihn laufen.
Diese beiden verkörperten all das, was verdächtig nach Sünde
roch - Wollust und Eitelkeit. Er rieb sich die Hände, nahm die Dralle
rechts, die Schlanke links in den Arm und steuerte die Theke an. Ein Schampus
musste sein. Der Preis war ihm egal.
Die Dralle stellte sich ihm als Tiffany vor, die Schlanke als Monique -
Namen, die seine Lust steigerten.
Der Champagner zeigte schnell Wirkung. Egon fühlte sich so frei und hemmungslos,
wie noch nie in seinem Leben. Schon an der Bar konnte er sich nicht zügeln
und fasste Tiffany in das Mieder. Ihr Blick war die reinste Aufforderung. Egon
spürte, wie sich seinen Lenden regten. Unruhig rutschte er auf dem Stuhl
hin und her. "Wir können den Schampus auch mit aufs Zimmer nehmen,
Süßer", schlug Tiffany vor. Das war für Egon der Startschuss.
Das Zimmer erwies sich als berauschende Spielwiese, empfand Egon, als er das
große Bett, umgeben von tausend Spiegeln, sah.
Auch hier war das Licht gedämpft. Die schwüle Atmosphäre setzte
sich ohne Unterbrechung fort. Egon spürte, wie seine Kleider von zwei Frauen
gleichzeitig von seinem Körper gerissen wurden. Er wälzte sich in
den Kissen, sah Tiffany und Monique gleichzeitig auf sich zukommen. Dann entfernte
sich Tiffany, überließ es Monique, ihre Reize dicht vor seinen Augen
auszuspielen. Egons Augen wurden immer größer. Er spürte, wie
sein Glied ihm alle Ehre machte. Doch so einfach wollten es ihm die Frauen nicht
machen. Immer wieder sah er, wie sie ihre Beine vor seinen Augen spreizten,
sich ihm näherten und wieder entzogen. Damit steigerten sie seine Lust
ins Unermessliche.
Egon spürte, wie sein Druck immer stärker wurde. Er musste sie erobern.
Egal, welche er zuerst schnappte. Jetzt musste es sein. Doch sie entglitten
ihm. Er fand sein Gesicht zwischen Tiffanys Brüsten und eine Sekunde später
lag er unter Monique, die ihn mit ihren langen Fingern überall am Körper
gleichzeitig zu berühren schien. Tiffanys Hände kamen hinzu. Diese
vielen Finger an und in seinem Körper versetzten ihn in einen Rauschzustand.
Plötzlich begann sein Herz wild zu schlagen. Wie ein Löwe wollte er
sich auf Tiffany stürzen und über sie herfallen. Doch sie drehte den
Spieß um, fiel über ihn her. Sie liebkoste ihn an Stellen, die bisher
noch nie eine Frau an ihm berührt hatte. Gleichzeitig ließ Monique
ihre Zunge über seine Haut kreisen, wobei sie keine intime Stelle ausließ.
Egon spürte, dass er diesem Liebesspiel nicht mehr gewachsen war. Seine
Beherrschung begann zu schwinden, seine Erregung steigerte sich, er zitterte,
stöhnte, atmete hastig. Doch mittendrin hörten sämtliche Berührungen
auf. Egon schaute sich um.
Tiffany und Monique saßen breitbeinig vor ihm und lächelten ihn verführerisch
an. Sie wollten ihn foltern. Das konnten sie haben. Egon war zu allem bereit.
Wie ein Löwe stürzte er sich auf Tiffany, die ihn mit ihrem rundlichen
Körper auffing und festhielt. Monique ließ ihre Finger über
jede Falte seine Körpers streichen, bis die Hitze in seine Lenden zurückkehrte.
Seine Lust steigerte sich. Egon spürte, dass ihm die Luft knapp wurde.
Jetzt war es soweit. Jetzt musste er in sie eindringen, um diesen Druck loszuwerden.
Das Vorspiel war mehr als genug, er wollte endlich zur Sache kommen.
Im gleichen Augenblick wurde ihm schwarz vor Augen. Seine Entschlusskraft ließ
nach. Seine Lust erstickte im Keim. Was geschah mit ihm? Eine Antwort bekam
er nicht mehr. Tot sank er in Tiffanys Arme.
Die Rechnung war Wucher. Simone hatte Mühe, nicht ebenfalls einen Herzinfarkt
zu bekommen. Das hatte sie davon, sich ausgerechnet an zwei Damen aus dem leichten
Gewerbe zu wenden. Aber sonst gab es niemanden, der eine natürliche Todesursache
bei einem harten Brocken wie Egon verursachen könnte. Also bezahlte sie
die überteuerte Rechnung stillschweigend, denn von nun an sollte Geld für
sie keine Mangelware mehr sein.
Egon war der reichste Mann der Stadt. Und sie die Alleinerbin.
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