Jeder hat mal Pech im Leben. Manche trifft es häufiger, andere seltener. Pech ist auch manchmal "hausgemacht". Es gibt entsprechende Unfallpersönlichkeiten. Wie man mit dem Thema Pech umgeht, hängt auch davon ab, was man für ein Mensch ist. Schicksalsgläubige gehen anders damit um als -ungläubige.
Kleines Pech
Kennen Sie "Murphys Gesetz"? Bestimmt. Es tritt immer dann in Kraft,
wenn wir uns etwa an eine Supermarktschlange anstellen - selbst wenn es
die kürzeste war, es stellt sich heraus: Es ist diejenige, wo es am längsten
dauert. Oder Sie fahren mit Ihrem Wagen zur Tankstelle. Im Nachhinein wissen Sie:
Da war der Sprit gerade am teuersten.
Manchmal scheint es wie verhext, oder? "Das war ja mal wieder typisch",
sagen manche dann: "Immer trifft es mich!" Nun, das ist Glaubenssache;
nur weil wir zu diesem Schluss kommen, heißt das noch lange nicht, dass
es auch so ist.
Großes Pech
Neben den kleinen Unglücken gibt es natürlich auch sehr große. In solchen Grenzsituationen
ist ein Satz wie "Da habe ich aber Pech gehabt" gewissermaßen eine starke Untertreibung.
Nehmen wir einmal an, es wäre gerade Samstagabend und die Lottozahlen schleuderten
im Ersten über den Schirm. Sie haben Ihren Schein in der Hand und harren der Dinge,
die da kommen mögen. Erste Zahl - Treffer; zweite Zahl - Treffer (im selben Feld).
Das Ganze geht chronologisch weiter bis Zahl Nr. 5. Nun stehen Sie vor dem TV
und Ihr Puls ist auf 180. Die sechste Zahl - Niete! Zusatzzahl - Niete!
Jetzt ärgern Sie sich: "Verdammtes Pech!" Hätte man Ihnen aber vorher eröffnet,
Sie würden einen "Fünfer" einheimsen, hätten Sie sich gefreut.
Hausgemachtes Pech
In der Psychologie gibt es den Begriff "Unfallpersönlichkeit". Damit sind Personen gemeint, die überdurchschnittlich viele Missgeschicke und Unfälle im Alltag erleben. Sie verletzen sich zum Beispiel mehrmals im Monat "aus Versehen" im Haushalt, ihnen fallen Dinge plötzlich aus der Hand... Als Außenstehender ist man manchmal fassungslos und kann sich das Ganze nicht erklären. Meistens kommt man zu dem Schluss, dass der Betreffende wohl selbst etwas mit dem Problem zu tun und nicht "halt immer Pech" hat.
Ursachen des hausgemachten Pechs
Tatsächlich neigen Unfallpersönlichkeiten gewissermaßen eigenmotiviert
zur sogenannten Selbstsabotage. Nur ist ihnen das nicht bewusst. Das hat meistens
biografische Gründe.
Vielleicht zieht man heute wie magisch das Pech an, weil man früher gelernt
hat, dass Selbstsabotage und Tollpatschigkeit effiziente Wege sind, um Aufmerksamkeit
vom sozialen Umfeld zu bekommen. Der Betreffende agiert also in der Gegenwart
immer noch so wie als Kind. Über die beschriebenen Ursachen der Selbstsabotage
darf daher einmal nachgedacht werden. Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste
Schritt zur Besserung der Dinge.
Pech und Schicksal
Ein Stück weit Verantwortung für das Pech wird infolge einer "metaphysischen
Verlagerung" abgegeben. Passiert einem dann mal etwas Schlimmes, so kommt
man zu dem Schluss: "Tja, Schicksal, was soll ich machen?"
Manche übertreiben es dahingehend ein bisschen, und sie verfolgen eigentlich
ein bestimmtes Ziel: Sie wollen das Selbstwertgefühl um jeden Preis schützen.
Im Prinzip eine nützliche Sache. Negativ ist aber, dass man eigene Fehler,
die auch mal für "Pech-Situationen" verantwortlich sind, unter
den sprichwörtlichen Teppich kehrt. Dies ist unauthentisch.
Bewusster Umgang mit dem Pech
Man sollte in manchen Situationen zu seinem Pech stehen können. Auf der anderen
Seite ergeben sich im Leben immer mal wieder Niederlagen, die man einstecken "muss".
Vieles hat man gar nicht in der Hand - und manchmal meinen es die Umstände
wirklich nicht gut. An solchen Momenten kann man reifen. Ein Leben ohne Pech ist
unmöglich.
Es kommt also auch darauf an, sich nicht von jeder Kleinigkeit stressen zu lassen.
Nutzen Sie lieber die Energie, die das Stresserleben infolge von Pech freisetzt.
Stürzt etwa der Laptop ab, während Sie gerade eine E-Mail tippen -
nicht lange überlegen und mit dem Schicksal hadern. Lieber den Schreibtisch
aufräumen oder ähnliches.
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