Was wäre der Mensch ohne Ehrgeiz? Wir würden unser Leben lang nur auf der Stelle treten. Prinzipiell macht es also Sinn, einen gewissen Grad an Ehrgeiz zu entwickeln. Doch ab wann wird Ehrgeiz krankhaft? Und: Wo liegen die Ursachen eines extremen Ehrgeizes?
Frühkindliche Einflüsse - Selbstwert
Eng mit Ehrgeiz verbunden sind die (angeborenen) Bedürfnisse nach Anerkennung
und Wertschätzung. Wie kommt es nun, dass der eine ehrgeiziger ist als der
andere und entsprechend viel Anerkennung und Wertschätzung braucht? Psychologen
haben einen Zusammenhang zwischen übertriebenem Ehrgeiz und bestimmten sozialen
Erfahrungen festgestellt, die der Betreffende in der Kindheit meistens erlebt
hat.
So kann es sein, dass extrem Ehrgeizige von ihren Bezugspersonen nur Aufmerksamkeit
und Anerkennung bekommen haben, wenn sie andere Kinder überflügelt oder
in Gesellschaft durch ein bestimmtes Talent geglänzt haben. Dadurch kann
eine extreme Außenwirkung entstehen, die sich "verselbstständigt".
Frühkindliche Fehler - mangelhaftes Selbstbewusstsein
Oder aber das Gegenteil war der Fall: Das Kind wurde insgesamt wenig beachtet.
Infolgedessen kann das Bestreben entstehen, im Erwachsenenalter die Dinge kompensatorisch
zu "erzwingen".
Übertriebener Ehrgeiz hat, wie man sieht, manchmal etwas mit einem "brüchigen"
Selbstwertgefühl zu tun. Manche brauchen den Applaus der sozialen Umwelt,
weshalb sie übertrieben an ihrer Karriere arbeiten oder Ähnliches. Mit
Kritik können solche Menschen überhaupt nicht umgehen.
Krankhafter Ehrgeiz
Ein extrem ehrgeiziger Mensch ist ein "Hansdampf in allen Gassen".
Mehrere Projekte laufen meistens gleichzeitig. Man macht einen dauerhaft gestressten
Eindruck auf die anderen, steht ständig "unter Strom". Dadurch
geht natürlich das Erleben der Gegenwart verloren. Der Betreffende lebt stets
in der Zukunft, seine Pläne und Sorgen kreisen um "wichtige Aufgaben",
die alle noch erledigt werden wollen.
Hat der Ehrgeiz eine solche Stufe erreicht, leiden die sozialen Beziehungen, die
man unterhält, darunter. Und auch selbst hat man irgendwann mit seinem Streben
zu kämpfen.
Negative Auswirkungen
Täglich "Vollgas" geben - das geht einem irgendwann an
die Nieren. Denn Stress führt zur Ausschüttung von Substanzen bzw. Botenstoffen,
die den Körper "hochfahren". Kann sich die Energie nicht dann
und wann abreagieren, leidet der Betreffende über kurz oder lang. Unter anderem
wird das Immunsystem geschwächt, wodurch man anfälliger für Krankheiten
wird.
Immer Power geben - das kann auch im Burn-out (Ausbrennen) enden. Und dann
ist eine Therapie angesagt, in der häufig erkannt wird, dass man es die letzten
Jahre ein bisschen übertrieben hat.
Sich selbst auf die Schliche kommen
Sigmund Freud stellte einmal ein paar Kriterien auf, die für seelische Gesundheit
sprechen. Da hätten wir zunächst die Arbeitsfähigkeit. Zweifellos
erfüllen extrem ehrgeizige Menschen dieses Kriterium.
In Hinsicht auf die anderen beiden Faktoren läuft es nicht immer rund. Kann
man liebesfähig sein, wenn man die ganze Zeit des Tages mit den eigenen Plänen
beschäftigt ist?
Und wie sieht es mit der Genussfähigkeit aus? Ist es dem Betreffenden möglich,
mal mehrere Tage am Stück, etwa im Urlaub, fünf gerade sein zu lassen,
wie man sagt? Darüber kann man einmal nachdenken.
Wege aus übertriebenem Ehrgeiz
Selbstreflexion ist zu empfehlen, um sich selbst mal auf den Zahn zu fühlen.
Die drei Kriterien von Freud können entsprechend abgearbeitet werden. Hier
ergibt sich nun aber ein Problem, das die meisten Menschen betrifft, egal ob sie
ehrgeizig sind oder nicht. Meistens klafft zwischen der Selbst- und der Fremdwahrnehmung
eine große Kluft. Selbst Menschen, die ihren Lieben richtig auf die Nerven
gehen, können völlig von ihrer "humanen Art" überzeugt
sein.
Daher ist es wichtig, sich mit seinem engsten sozialen Umfeld auszutauschen. Vielleicht
hat die Partnerin/der Partner Anmerkungen, die zu einer völlig neuen Perspektive
führen. Hierfür muss man aber offen sein.
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