Man sagt uns Deutschen nach, wir seien ein Jammer-Volk. Und tatsächlich: Wenn man die meisten Unterhaltungen in Beruf, Familie und Freizeit mitbekommen würde, die jeden Tag geführt werden, käme man wohl schnell zu dem Schluss: Jammerlappen - so weit das Auge reicht. Was sind die Ursachen? Und ab wann wird der Jammergrad problematisch.
Psychologie des Jammerns
Wird das Jammern irgendwann zu einer ganz persönlichen Eigenschaft, so laufen vorher bestimmte Entstehungsprozesse ab, die vor allem der sogenannten Lernpsychologie zugeordnet werden können. Manchmal reichen die Wurzeln bis in Kindheitsalter zurück. Wenn Kinder merken (und lernen), dass das Jammern, etwa über die nächste Klassenarbeit, das eigene Befinden..., stets Vorteile nach sich zieht (vielleicht kommt man dadurch erfolgreich um den unliebsamen Termin herum), so setzt sich das Jammer-Schema in der Psyche des Betreffenden fest. Irgendwann wird das Jammern dann zur "zweiten Natur", und im Erwachsenenalter wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit gejammert, weil es eben automatisiert ist. Betreffende haben in der Regel keinen blassen Schimmer von ihrer "nervigen" Außenwirkung.
Über den Partner jammern
Ein nun wirklich ganz beliebtes Jammer-Objekt ist (und das muss man sich eigentlich
mal auf der Zunge zergehen lassen) der Mensch, der einem im Prinzip am nächsten
steht - der Partner.
Vor allem an den unvermeidlichen "Frauen-" und "Männerabenden"
wird, wenn nicht gerade der Flirt mit dem anderen Geschlecht im Vordergrund steht,
gejammert, was das Zeug hält. Genauer gesagt, es wird gelästert. Zwischen
dem Jammern und dem Lästern besteht vor diesem Hintergrund ein großer
Zusammenhang.
Es liegt auf der Hand, dass das Jammern den eigenen Seelenfrieden aufrechterhält;
denn wenn man sich über den Anderen auslässt, kommt man selbst besser
weg. Man will ja seine "weiße Weste" behalten.
Über die Arbeitskollegen jammern
Im Prinzip wird an allen Orten über andere genörgelt, wo Menschen miteinander
zu tun haben, vor allem in Hinsicht auf den Beruf. Zwischen einzelnen Abteilungen
kann es "knirschen" ("Schon wieder haben die was falsch gemacht!"),
aber vor allem auch innerhalb eines Teams.
Bekanntlich nimmt man den Stress am Arbeitsplatz auch mit nach Hause. Und so wirkt
sich das Dilemma auch auf die eigene Familie und Partnerschaft aus. Sicherlich
ist es kein Problem, wenn man in den eigenen vier Wänden mal Dampf ablässt.
Doch wo liegt die Grenze? Woher kann ich wissen, was ich meinem Partner zumuten
kann und was nicht?
Über die Familie jammern
Sie kennen sicherlich den Begriff "Schwiegermonster". Das unschöne
Wort trifft in Hinsicht auf ein bestimmtes Thema allerdings voll ins Schwarze.
Es geht um Familienknatsch. Wahrscheinlich wissen die meisten, die irgendwann
einmal geheiratet haben, von was hier die Rede ist.
Tatsächlich kommt es auch in den "besten" Familien zu Streitigkeiten,
die dazu führen, dass die Betreffenden darüber lamentieren, sprich:
jammern. Natürlich ist es in solchen Fällen sehr wichtig, Kompromisse
zu finden und die Sache nicht einseitig werden zu lassen ("Deine Mutter
hat schon immer alles falsch gemacht!"). Letztlich muss man doch irgendwie
miteinander auskommen; vor allem dann, wenn eine räumliche Nähe gegeben
ist.
Folgen des Jammerns
Aus Sicht des chronischen Jammerlappens hat das Jammern beziehungsweise Nörgeln
seine Berechtigung, aus seiner Perspektive gibt es allen Grund dazu. Er merkt
gar nicht, dass er oft übers Ziel hinausschießt, damit sein soziales
Umfeld "nervt" und sich über kurz oder lang unbewusst in die
Isolation manövriert. Schließlich will niemand permanent einem "Miesepeter"
zuhören (müssen).
Das Problem hierbei ist auch, dass man auf Dauer extrem langweilig rüberkommt,
keine Eigeninitiative entwickelt und so weiter ins Abseits gerät. Und man
versteht in der Regel nicht, wieso immer mehr Mitmenschen das Weite suchen.
Über den richtigen Umgang mit dem Thema
Es ist alles halb so wild: Jammern/Nörgeln ist menschlich. Problematisch
wird es nur, wenn man langsam, aber sicher in eine Abwärtsspirale gerät.
Je mehr man nämlich jammert, desto eher färbt sich die Umwelt "schwarz".
Und dies führt meistens dazu, dass der Betreffende noch mehr jammert. Dadurch
fällt die Außenwirkung ins Bodenlose.
Hieraus folgt: Jammern ist okay - aber sollte nicht ausschließlich
als "Lösung" in Betracht gezogen werden. Manchmal muss man sich
selbst einen Tritt in den Hintern verpassen und sich selbst aus dem Dilemma befreien.
Denn man muss sich bewusst machen: Jammern bringt zwar kurzfristig was, aber nicht
langfristig. Lösungen für Probleme müssen her!
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