Jemanden, den man nicht kennt, "einfach so" mal ansprechen? Das ist für extrem schüchterne Menschen ein Unding. Leider kommen dadurch aber so gut wie nie anregende Begegnungen im Alltag zustande. Wo kommt die übertriebene Angst vor einem Korb her? Wie kann man sie überwinden?
Der Kobold im Kopf
Sozialphobiker offenbaren viele Wahrnehmungsfehler. Sie sind etwa davon überzeugt,
dass sie "nicht attraktiv" und "totale Versager" seien.
Außerdem, so die Meinung, könnten sie "nicht flirten".
Kommen Betreffende dann doch mal aus den eigenen vier Wänden raus, wirken
sie nach außen hin wohl oder übel etwas unbedarft, eben unsicher und
schüchtern. Sie reden leise, tragen eher unauffällige Kleidung. Man
findet sie eher abseits des Geschehens.
Aus der Ferne werden schon andere Singles begutachtet; aber niemals wird ein verbaler
Kontakt inszeniert. Man traut sich eben nicht.
Soziale Phobie
Der Meinung der anderen wird viel zu viel Bedeutung beigemessen. Interessant ist
auch das Bestreben, Gespräche im Geiste zu konstruieren, die noch gar nicht
stattgefunden haben. So mancher stellt sich vorauseilend vor, wie er sich den
einen oder anderen "Korb" einfängt. Sodann kommt er zu dem Schluss:
"Besser, ich spreche ihn/sie gar nicht erst an!" Auf diese Weise befördert
man sich selbst ins Abseits.
Kommt es doch einmal zu einem Flirt, wirken Sozialphobiker gehemmt. Grund: Während
der Unterhaltung kreist ihr Denken vor allem darum, wie sie "rüberkommen",
verbal und nonverbal. Sie sehen sich selbst und den Gesprächspartner quasi
von außen, aus der Perspektive eines Dritten. Man wirkt alleine schon deshalb
geistesabwesend - und der andere kommt leicht zu dem Eindruck, dass der
Sozialphobiker kein Interesse an der Unterhaltung hat.
Ursachen
Oft haben die Ursachen der sozialen Phobie einen biografischen Hintergrund. Eine
überbehütende Erziehung kann die übertriebene Furcht vor Ablehnung
begünstigen wie auch eine überstrenge. Einige Worte zu letzterem Erziehungsstil.
Die von Anpassung und Angst geprägte Vergangenheit "schiebt"
sich dummerweise in verheißungsvollen Situationen immer wieder ins Hier
und Jetzt. Das heißt, man empfindet bei einem Flirtversuch möglicherweise
wieder dieselbe Angst vor Ablehnung wie damals, als man etwa den Eltern eine Fünf
in Mathe beichten musste. Das wurde alles im Gehirn abgespeichert.
Erinnert der Flirtpartner in spe auch noch äußerlich dem andersgeschlechtlichen
Elternteil, kann das die Furcht vor Ablehnung zusätzlich noch anfeuern. Dummerweise
laufen die genannten psychischen Prozesse unterschwellig ab, weil die Angst vor
Zurückweisung in einer Zeit entstand, in der das Gehirn noch in der Aufbauphase
war.
Selbsthilfe bei Sozialer Phobie
Das Gehirn muss umprogrammiert werden, sonst bleibt man in seinem Teufelskreis
gefangen, das heißt, jede neue Begegnung läuft fortwährend nach
dem alten destruktiven Muster ab. Wie das geht, fragen Sie sich? Eine Methode
heißt: Konfrontation. Genauer gesagt, man muss sich seiner Angst stellen,
am besten schrittweise. Dadurch wird das Gehirn "neu verdrahtet".
Der Betreffende lernt, dass er tatsächlich "flirten kann", kein
"totaler Versager" ist und außerdem seine "attraktiven
Seiten" hat.
Sozialphobiker müssten also langsam, aber sicher ein soziales Netz aufbauen,
öfter mit Menschen kommunizieren, den Smalltalk üben.
Konfrontative Methoden
Das "Kopfkino" lässt sich relativ schnell abschalten. Sie müssen
sich nur schnell selbst überrumpeln. Wenn Sie das nächste Mal am Tresen
stehen und Ihnen gefällt jemand, dann gehen Sie mal schnell rüber und
sprechen Sie ihn/sie an. Dann hat Ihre innere Stimme gar keine Zeit mehr, um die
üblichen Ängste auszusprechen.
Mit der Zeit werden Sie merken: Es ist unmöglich, immer einen Korb zu bekommen.
Das besagt schon das Gesetz der Wahrscheinlichkeit. Das heißt, selbst die
negativste Serie hat einmal ein Ende.
Selbstwert steigern
Ein guter Tipp in diesem Zusammenhang lautet: Tunen Sie Ihr Selbstwertgefühl.
Denn je mehr Wert Sie aus sich selbst beziehen, desto geschützter sind Sie
gegen negative Kritik, die natürlich bei Flirtversuchen nie ausbleiben wird.
Ein Korb ist nicht schlimm, selbst die größten Frauenverführer
und Vamps bekommen sie. Kein Problem.
Um Selbstwert aufzubauen bietet es sich an, lapidar gesagt, etwas zu erschaffen.
Betätigen Sie sich künstlerisch, schreiben Sie ein Buch, lernen Sie
ein Instrument, bieten Sie einen Kurs in der Volkshochschule an, bauen Sie neue
Möbel auf - das alles haben Sie gemacht, nur Sie alleine.
Je mehr Sie erschaffen, desto besser fühlen Sie sich - und das strahlt
dann nach außen. Denken Sie daran: Wer sich für vieles interessiert,
der ist auch interessant!
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