Rassismus ist in unserer demokratischen Gesellschaft verpönt, denn er missachtet grundlegende Werte wie Gleichheit, Freiheit und Menschenwürde. Wir leben heute in einer multikulturellen Gesellschaft - und Phänomene des Rassismus tauchen immer mal wieder auf. Wie geht man am besten damit um?
Phänomene des Rassismus
In so ziemlich jeder Ecke der Welt ist Rassismus eine Begleiterscheinung. Nur
ein Beispiel: In den USA gab und gibt es immer wieder Konflikte zwischen Weißen
und Schwarzen. Die beiden Gruppen werfen sich gegenseitig immer mal wieder vor,
rassistisch zu sein, und es kommt auch zu Gewalt. Ein Teufelskreis.
Ein leidiges Begleitphänomen des Rassismus sind Vorurteile. Jeder Mensch
hat Vorurteile, das ist kein Geheimnis. Rassisten haben nun ein ganzes Arsenal
an negativen Vorurteilen anderen Volksgruppen beziehungsweise Nationalitäten
gegenüber. Was sind die Ursachen dieser Meinungen?
Rassismus ist erlernt
Viele Humanwissenschaften bestätigen: Rassismus ist erlernt. Dies kann man
leicht erfahren, wenn man in andere Länder reist und sich mit den Einwohnern
unterhält. Schnell wird von einer Volksgruppe berichtet, die mit einer anderen
im Clinch liegt, und das schon seit Ewigkeiten. Interessanterweise hat die eine
Gruppe in etwa dieselben Vorurteile wie die andere. Als Urlauber kann man darüber
nur den Kopf schütteln.
Dennoch: Rassismus ist anscheinend ein weltweites Phänomen. Er wird infolge
der Sozialisation in die Köpfe der Kinder eingepflanzt, die über Jahre
hinweg "lernen", dass die und die Gruppe schlecht, moralisch verwerflich,
ja gefährlich ist. Und: Was man als Kind antrainiert bekommt, behält
man ein Leben lang, und diese innerpsychischen Muster beeinflussen dann das Fühlen,
Denken und Verhalten.
Psychologische Aspekte des Rassismus
Rassismus hat gewissermaßen viele Funktionen, genauer gesagt, "Vorteile"
für diejenigen, die eine Nation, eine Gruppe für sich bilden. Infolge
einer rassistischen Ideologie hat man einen gemeinsamen Feind, gegen den man sich
"verteidigen" muss. Diese Grundlage schweißt gleichzeitig die
eigene Gemeinschaft zusammen.
Doch dummerweise laufen dieselben Mechanismen auch bei der Feind-Gruppe beziehungsweise
-Nation ab. Davon haben beide Seiten letztlich gar nichts. Kommt es nämlich
zu einem Angriff, den die eine Seite inszeniert, so provoziert dies wieder eine
Gegenreaktion, und immer so weiter. Klarer Fall: eine unendliche Geschichte.
Auswirkungen des Rassismus
Im Laufe der Menschheitsgeschichte hat es zahllose große und kleine Gefechte gegeben, bei denen Gruppen beziehungsweise Heere gegeneinander gekämpft haben. Wahre Gemetzel. Ohne rassistische Grundlagen und negative Vorurteile wäre dies wohl nicht möglich gewesen. Anscheinend lassen sich Moral, Mitgefühl und Gewissensbisse ganz ordentlich durch eine rassistische Einstellung unterdrücken.
Erziehung und Rassismus
Schon im Kindergarten- und Grundschulalter kommen Heranwachsende in Kontakt mit Phänomenen des Rassismus. Daher sollten Eltern aufmerksam sein und genau darauf aufpassen, was ihr Nachwuchs so alles in Bildungsinstitutionen aufschnappt. Fällt zu Hause dann mal ein Wort wie "Nigger" oder Ähnliches, so ist dies der Moment, mit dem Heranwachsenden zu sprechen, das heißt, ihn über den Irrsinn des Rassismus aufzuklären. Aber natürlich muss man auch als "gutes Vorbild" mit gutem Beispiel vorangehen und eine humanistische Einstellung vorleben.
Umgang mit Rassisten
Rassisten brauchen eigentlich Hilfe, sie wissen nämlich gar nicht, welche innerpsychischen Prozesse sie überhaupt zu Rassisten macht. Minderwertigkeitsgefühle, die Suche nach Anerkennung, irrationale Vorbilder im Kindheitsalter, aktueller Gruppendruck - diese Faktoren machen Rassisten erst zu dem, was sie sind. Niemand kommt als Rassist auf die Welt.
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