Das scheinbar unkomplizierte, kurzweilige, unverbindliche sexuelle Abenteuer - der sogenannte One-Night-Stand - ein Mysterium? Nein. Er passiert jeden Tag beziehungsweise jede Nacht tausendfach. Worin liegt der Reiz? Was sind die Hintergründe?
Gründe für einen One-Night-Stand
Fragt man Betreffende, was denn an One-Night-Stands so reizvoll ist, werden gewöhnlich
verschiedene Faktoren genannt. Ganz oben auf der Liste steht der "Kick".
Außerdem tut man anscheinend etwas Anrüchiges, ist ein "böses
Mädchen" beziehungsweise ein "böser Junge". Manche
sagen auch: "Ansonsten wäre das Leben doch langweilig!"
Zum "Kick" ist folgendes zu sagen: Er kommt - wie meistens -
durch einen Dopamin-Ausstoß im Gehirn zustande. Dadurch fühlen sich
die Betreffenden glücklich.
Manche werden nach diesem Zustand süchtig.
Ausbruch aus den gesellschaftlichen Konventionen
Es gibt viele Vorurteile über Menschen, die den sexuellen Kick für eine
Nacht suchen. Oft wird unterstellt, dabei handele es sich um Menschen, die sich
nicht unter Kontrolle und keinen Anstand hätten.
Nachweislich gehen aber auch gut situierte Frauen und Männer - mit
einer nach außen hin "weißen Weste" - diesem Hobby
nach. Wie kommt das? Nun, gerade Betreffende, deren Leben viel zu sehr von Anstand
und Regeln geprägt ist, können durch einen One-Night-Stand einmal "ausbrechen".
Im Umkehrschluss heißt das: Lieber ein durchschnittliches Gewissen als ein
zu strenges. Aber das kann man sich nicht aussuchen. Die Bezugspersonen waren
einmal für die Entwicklung des Gewissens maßgeblich verantwortlich.
Warum Männer einen One-Night-Stand durchziehen
Oft wird dem männlichen Geschlecht unterstellt, es würde "leicht
zu haben sein". Nun, das stimmt in der Regel. Nach einem populären
Experiment an einer Universität gehen fast 40 Prozent der Männer auf
ein unmoralisches Angebot ein - aber nur 2 Prozent der Frauen.
Erklärt wird dieses Phänomen meistens mit der Evolutionstheorie. Für
Männer ist es ein leichtes, sich fortzupflanzen. Das dauert nur wenige Minuten.
Frauen müssen wählerischer sein, da ein One-Night-Stand im schlechtesten
Fall eine neunmonatige Schwangerschaft bedeutet. Der Mechanismus ist uralt. Und
obwohl es heute gute Verhütungsmittel gibt, ist er noch aktiv. Ansonsten
wären Frauen in Sachen One-Night-Stand gar nicht wählerisch. Aber das
sind sie. "Frau" hält Ausschau nach sogenannten Macho-Typen mit
hohem Testosteronspiegel. Machos kommunizieren durch ihr Erscheinungsbild: "Ich
habe gute Gene."
Warum manche Frauen auch für eine Nacht zu haben sind
Frauen bevorzugen "maskuline" Männer, wenn sie es auf einen One-Night-Stand
anlegen. Entsprechende Vertreter des männlichen Geschlechts haben meistens
einen sportlichen Körper, ein markantes Gesicht und ein selbstbewusstes Auftreten.
Frauen wissen, dass Machotypen in Hinsicht auf einen One-Night-Stand "unkompliziert"
sind. Sie telefonieren nicht "nach", belassen es bei einer Nacht.
Sie suchen auch nicht die Nähe später hinaus. Und sie "verlieben"
sich auch nicht sofort.
Daher eignen sich solche Typen hervorragend für ein belangloses sexuelles
Abenteuer.
Gründe, die gegen einen One-Night-Stand sprechen
Doch natürlich ist die ganze Geschichte auch nicht immer so einfach zu bewerkstelligen,
und außerdem: manchmal kann es recht gefährlich werden. So kann sich
so mancher Typ dann, wenn es "zu spät" ist als recht fieser Zeitgenosse
enttarnen.
Und so manche weibliche Verheißung endete schon damit, dass der eifersüchtige
Ehemann plötzlich ins Schlafzimmer stürmt und durchdreht, obwohl "sie"
vorher sagte: "Ich bin Single!"
Da auch das Thema Geschlechtskrankheiten im Eifer des Gefechts nicht ausgeblendet
werden sollte: Kondome verwenden!
Nicht überbewerten
Manche Menschen sind süchtig nach der sexuellen Eroberung. Sie können
nicht mehr ohne sie leben. Das birgt Gefahren. Denn je mehr sexuelle Abhängigkeit
vorliegt, desto unvorsichtiger werden die Betreffenden.
Außerdem "flacht" das Leben gewissermaßen ab. Man "checkt"
andauernd seinen Marktwert, ist außenorientiert.
Was ebenso zu bedenken ist: One-Night-Stands machen nicht immer kurzfristig glücklich.
Und: Langfristig schon gar nicht. Was nämlich hierbei fehlt, ist der Aspekt
Bindung. Und Bindung zu einer Bezugsperson brauchen wir alle.
Vor allem häufig; muss nicht immer Romantik sein.
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