Das Rauchen, genauer gesagt das Nikotin, ist neben dem Alkohol das populärste Suchtmittel der Neuzeit, sozusagen ein sehr populäres menschliches Laster. Die Raucherkarriere beginnt meist sehr früh, schon in der Jugend. Aber es gibt Wege, die zum Ziel führen, das da heißt: Nichtraucher!
Das Phänomen ist uralt
Seit Jahrtausenden rauchen Menschen. Dabei werden die Blätter der Tabakpflanze
abgebrannt und der damit einhergehende Rauch wird inhaliert. Von den Maya wird
berichtet, dass auch sie diesem Laster schon ausgiebig frönten.
Seit dem 16. Jahrhundert wurde Tabak von Amerika aus nach Europa importiert. Im
20. Jahrhundert kam es dann geradewegs zu einem echten Boom.
Daher muss es nicht verwundern, dass das Rauchen nach wie vor eine Rolle in unserem
Alltag spielt. Doch die Präsenz des Themas ist in den letzten Jahren rückläufig.
Ein Grund dafür ist etwa das sogenannte Nichtraucherschutzgesetz, das 2008
in den Bundesländern in Kraft trat.
Wege in die Sucht
Eine besonders "kritische" Zeit in Hinsicht auf die Entwicklung des
Menschen ist bekanntlich die Pubertät. Im Gehirn findet in dieser Entwicklungsphase
noch einmal ein "Umbau" statt. Neue Dinge werden ausprobiert, die
Eltern infrage gestellt, sogenannte Risikoverhaltensweisen ergeben sich. Dies
alles ist tatsächlich sinnvoll, trägt es doch maßgeblich zur Charakterbildung
bei.
Auch das Thema Rauchen spielt hierbei eine Rolle. Manche Jugendliche probieren
mal aus, wie eine Zigarette schmeckt, belassen es aber dabei. Andere Heranwachsende
beugen sich etwa einem Gruppendruck oder kompensieren Gefühle der Leere.
Diese Klientel ist besonders stark gefährdet, wenn es um die Frage geht:
Wie wird man zum Raucher?
Nikotin
Gewöhnt man sich an die Kippen - was einige Zeit braucht -, kommt
ein Teufelskreis in Gang. Rauchen wird dann zunehmend als angenehm empfunden.
Nikotin hilft auf den ersten Blick bei Stress, außerdem, so sagen Raucher,
wirkt es leicht euphorisierend.
Denn Nikotin wirkt direkt im Gehirn, und zwar schon nach acht bis zehn Sekunden.
Wie bei so gut wie allen anderen Drogen auch, kommt es zur Ausschüttung von
Dopamin, bekanntlich ein Wohlfühlhormon. Daher hat das Rauchen irgendwann
einen Belohnungseffekt für den Betreffenden. Und alles, was uns gut tut,
wollen wir wiederholen. Doch leider hat das Rauchen eben einige negative Langzeitfolgen.
Kippe und Langeweile
Bevor es eventuell zur Schädigung von Lunge, Herz, Kehlkopf, Magen und/oder
Nieren kommt, überwiegen für den Raucher die positiven Seiten, er hat
eine gehobene Wahrnehmung der Dinge. Wenn zum Beispiel mal nichts passiert, wenn
es mal langweilig ist, hilft eine Zigarette über entsprechende Durststrecken
hinweg. Leicht knüpfen Raucher auch über die Zigarette soziale Kontakte,
vor allem in Umgebungen, in denen man noch niemanden kennt.
Mit diesen Vorteilen kann es aber ganz schnell vorbei sein. Kommt es zu körperlichen
Symptomen, kann es vielleicht schon zu spät sein, besonders wenn es sich
um eine Krebserkrankung handelt.
Wege aus der Sucht: Teil 1
Die Sucht zeigt sich auf verschiedenen Ebenen, genauer gesagt in Entzugserscheinungen.
Im Folgenden geht es um das Denken und das Verhalten. Zunächst zum Denken:
Da sich im Gehirn ein Suchtgedächtnis entwickelt hat, verlaufen die Gedanken,
die bei einem Entzug auftreten, meistens geradezu typisch. Vieles wird idealisiert,
es kommt zu Wahrnehmungsverzerrungen (etwa: "Ich brauche eine Kippe, dann
ist alles gut!"). In diesem Fall sollten Denkroutinen bewusst wahrgenommen
und berichtigt werden: "Lass es! Es wird nämlich nicht bei dieser einen
Zigarette bleiben!"
Zum Verhalten: Betroffene schwitzen etwa, bekommen zittrige Hände, der Puls
erhöht sich. Diesen Reaktionen kann man etwa durch Sport entgegenwirken.
Gleichzeitig wird dabei auch schnell klar, wie stark das Rauchen schon die Körperfunktionen
eingeschränkt hat.
Wege aus der Sucht: Teil 2
Bekanntlich reduziert alles, was der Ablenkung dient, die Sucht, der man sich
ausgeliefert fühlt. Tun Sie etwas Praktisches! Bauen Sie z. B. Möbel
auf, widmen Sie sich der Gartenarbeit, spielen Sie ein wenig Computer oder seien
Sie kreativ. Kombinieren Sie Erfolgserlebnisse, etwa drei Stunden nicht geraucht
zu haben, mit Belohnungen. Gönnen Sie sich ein gutes Essen oder einen Kinobesuch.
Auf diese Weise wird Ihr Gehirn inklusive Suchtgedächtnis umprogrammiert.
Leicht ist es bekanntlich nicht, seine Sucht zu überwinden. Aber es lohnt
sich.
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