Verantwortung ist eine in ethischer Hinsicht sehr gehaltvolle Angelegenheit. Jeder Mensch kommt einmal in eine Lage, in der sich zeigt, ob er Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen kann und will. Verantwortungsbewusste Menschen sind immer auch moralisch handelnde Menschen.
Verantwortung für das eigene Leben
Bekanntlich machen auch Krisen das Leben aus. So mancher sieht dann keinen Ausweg
mehr und macht seinem Leben ein Ende. Vorher hat er die Verantwortung für
sein Leben abgelegt und eine "Mir-ist-jetzt-alles-scheißegal"-Einstellung
entwickelt.
Ein Dasein ohne Verantwortung für das eigene Leben ist sehr riskant. Natürlich
gibt es auch solche Leute. Sie offenbaren extreme Risikoverhaltensweisen, um den
"Kick" zu fühlen. Damit haben dann vor allem diejenigen ein Problem,
denen viel an dem Betreffenden liegt.
Verantwortung in der Partnerschaft
So mancher Draufgänger wird mit den Jahren "ruhiger", das ist
eine Binsenweisheit. Dies geschieht meistens dann, wenn man in einer festen Partnerschaft
lebt. In der Regel drückt die Partnerin dann etwas auf die Bremse und erinnert
ihren Liebsten an seine Verantwortung ("Was, wenn dir etwas passiert? Was
wird dann aus mir?").
In einer Beziehung stellt sich manchmal auch die Frage: "Darf ich mich in
einen Anderen verlieben?" Und dann wird die Thematik "Seitensprung"
manchmal relevant.
In beiden Fällen spielt auch die Verantwortung eine große Rolle. Denn
wenn ich fremdgehe, muss ich das auch irgendwie verantworten. Dies umgehen übrigens
die meisten, sie schieben die "Schuld" auf den Partner oder auf die
Umstände. Schwaches Bild, oder?
Verantwortung für die Kinder
Ein existenzielles Erlebnis für die Eltern ist die Geburt des eigenen Kindes.
In das Leben der meisten Mütter und Väter tritt nun die Verantwortlichkeit
für ihren Nachwuchs. Die Bindung zwischen Müttern und ihren Kindern
ist in der Regel das stärkste "emotionale Band", das es überhaupt
gibt. Bekanntermaßen sind Eltern in Grenzsituationen durchaus intuitiv bereit,
für ihre Kinder zu sterben. Diese Motivation ist angeboren. Sie wird aber
auch verstärkt durch die empfundene Verantwortlichkeit auf Elternseite.
Es kam auch schon vor, dass zuvor risikobereite Ehemänner am Tag der Geburt
ihres Sohnes/ihrer Tochter zu dem Schluss kamen: "Ab heute ändere ich
mein Leben!"
Verantwortung für die Umwelt
Der Mensch geht mit seiner Umwelt im Allgemeinen sehr unverantwortlich um. Die
Ressourcen unserer Erde werden mit aller Macht (und Technik) ausgebeutet. Dahinter
steht die merkwürdige Vorstellung, man müsse vor allem eins erwirtschaften:
Profit. Die meisten Länder der Erde befolgen diese Richtlinie - die
ganz offensichtlich in den nächsten Jahrzehnten ihr Ende finden wird. Stein-
und Holzkohle werden verschwinden, das Erdöl sowieso. Wie geht es dann weiter?
Jedes Jahr erscheinen Veröffentlichungen von Wissenschaftlern, die diese
bedenkliche Entwicklung beschreiben und die Verhältnisse anprangern. Leider
bewirken sie wenig.
Verantwortung für die Tiere
Auch unsere zwei- und vierbeinigen Erdenmitbewohner fallen im Allgemeinen unserer
Gewohnheit beziehungsweise Gier zum Opfer. Zahllose Schweine und Rinder werden
ausschließlich gezüchtet, um nach dem Ende ihres kurzen Lebens auf
unseren Tellern zu landen. Die Richtlinien zur Schlachtung sind zwar streng, werden
aber nicht immer erfüllt, in fernöstlichen und vielen muslimischen Ländern
geht der Mensch recht "locker" mit dem Thema Tiertötung um.
Nun muss man wissen, dass alle Tiere - von der Maus "aufwärts"
- "niedere" Hirnareale besitzen - wie wir. Diese sind
für das Schmerzerleben zuständig. Tiere leiden in entsprechenden Situationen
also genau wie Menschen. Daher sollten wir verantwortungsbewusst mit den Tieren
umgehen.
Ein Leben in Verantwortung führen
Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen, das heißt für die Familienmitglieder, Tiere, ja für unseren Planeten. Wer sich eine solche Einstellung aneignet, der lebt pflichtbewusst und moralisch. Eine solche Haltung muss aber gewöhnlich dem Leben abgerungen werden. Schließlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft, die Konkurrenzdenken fördert. Andererseits gibt es auch so unmoralische Phänomene wie "Gafferstaus" und "kollektives Weggucken" bei Gewaltdelikten. Das "Gegenmittel" heißt: Verantwortungsgefühl entwickeln.
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